Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen...
Nach einer verfrühten Außenlandung ärgerte sich Hannah ziemlich arg. Sie fluchte und wollte schon fast ihre „große Leidenschaft“ das Fliegen aufhören. „Ich bin zu blöd“, „das kann ich nicht“ - „die anderen sind viel besser als ich“, „ich habe einfach kein Talent zum Fliegen“ waren ihre Gedanken. Aus diesen Aussagen ist ein statisches Selbstbild zu erkennen. Hannah glaubte, sie habe kein Talent, andere Piloten die an diesem Tag weiter geflogen sind, seien talentierter und hätten mehr Glück. Personen mit einem statischen Selbstbild meinen, sie bräuchten nicht hart zu trainieren und Erfolg sei eine Frage des Talents oder des Glücks.
Die drei Buchstaben SOK stehen für Selektion – Optimierung – Kompensation. Paul Baltes und Alexandra Freund haben gemeinsam festgestellt, dass es im Leben wichtig ist, sich an diesen drei Lebensstrategien selektionieren, optimieren und kompensieren zu halten, um ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu führen.
So berichtete Paul Baltes in einem Interview für GEO 08/02 „Erfolgreiches Altern“, dass es Menschen, die auswählen, optimieren und kompensieren können, deutlich besser gehe als solchen, die gleichzeitig auf vielen Hochzeiten tanzten – und zwar von Jugend an. Sie würden sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen sie sich entfalten wollen und können. Gleichzeitig könnten sie gut mit Verlusten umgehen, gelegentlich sogar aus Verlusten einen Vorteil ziehen. Das SOK-Prinzip lässt sich auf alle Lebensbereiche anwenden, egal ob es sich um berufliche, private oder sportliche Dinge handelt.
Es gibt einige Piloten die sich unwohl fühlen, sobald sie zu hoch über das Land / die Berge fliegen. Solange sie sich unter dem Berggrat aufhalten ist alles in Ordnung, doch über Grat, geht der Blick nach unten und das ungute Gefühl breitet sich aus.
Sven ist selbständig tätig und in seinem Job sehr eingespannt. Als Ausgleich hat er vor einigen Jahren mit dem Gleitschirmfliegen begonnen. Inzwischen ist er ein guter Pilot und ambitioniert beim Online XC vorne mitzufliegen. Doch irgendwie fühlt er sich in letzter Zeit immer öfter ausgelaugt und auch das Fliegen frustet ihn mehr als das er sich darauf freut. Seine gesteckten Ziele erreichte er bisher nicht. Daher kam er zu mir ins Training, um im nächsten Jahr seine fliegerischen Ziele motiviert erreichen zu können.
Sarah hatte bei ihren letzten Flügen immer das Problem, dass sie beim Rückwärtsaufziehen ihres Gleitschirmes etliche Startabbrüche fabrizierte. Besonders kritisch wurde die Lage, wenn Zuschauer anwesend waren oder der Wind nicht ganz perfekt anstand. An der Düne hatte sie bereits unzählige Starts geübt und gilt als routinierte Pilotin.
Eine Methode das Rückwärtsaufziehen noch mehr zu vertiefen und den Bewegungsablauf zu optimieren ist das Mentale Training.
Viele verstehen unter Meditation das ruhige Sitzen an einem Ort und die Konzentration auf das „NICHTS“. Stille und Ruhe sollen die Gedanken zum Stillstand bringen und die Konzentration schärfen. Doch es geht auch anders...