Sport- und Gesundheitspsychologie • Yvonne Dathe

Den Augenblick und das Leben genießen

Den Augenblick und das Leben genießen

Den Augenblick und das Leben genießen, klingt ganz einfach, oder? Doch die Umsetzung ist umso schwerer. Ich selbst ertappe mich auch immer mal wieder dabei, wie ich im „Autopilot-Modus“ unterwegs bin, anstatt all die schönen Dinge um mich herum wahrzunehmen und mich einfach glücklich zu schätzen was da ist.

 

Vorteile des Autopiloten

Der Autopilot hat in vielen Situationen seine Berechtigung. Denn unbewusst können viele kleine und auch größere Dinge leicht erledigt werden und sorgen dafür, dass Ressourcen frei bleiben. Beim fliegen überlege ich nicht lange, ob ich den Schirm anbremsen oder freigeben muss, wenn er nach vorne wandert. Das aktive Fliegen hat sich so automatisiert, dass ich auf die Bewegungen der Luft und des Schirmes einfach reagiere. Wenn ich erst überlegen müsste, was die korrekte Handlung ist, wäre ich immer etwas zu spät dran.

 

Mehr genießen

Doch es gibt Situationen, in denen es sinnvoll ist, den Autopiloten auszuschalten. Denn wer nur mit Autopilot durchs Leben wandert, verpasst viele schöne Momente des Glücks. So werden Blumen am Wegesrand nicht wahrgenommen oder Gefühle übersehen oder sogar Virtuosen nicht bemerkt.

 

2007 fand in Washington D.C. ein interessantes Experiment statt. Während der Rush-Hour spielte ein Geiger in mitten des Eingangsbereichs der Metro ein 43 minütiges Konzert mit sechs klassischen Musikstücken. 1.097 Personen liefen an ihm vorbei. Beinahe alle waren auf dem Weg zur Arbeit. Es handelte sich um Menschen der gehobenen Mittelschicht. Insgesamt blieben nur sieben Menschen kurz stehen und zwei Kinder bekamen einen Klaps, weil sie zuhören wollten. Am Ende sammelte der Geiger 32 Dollar aus seinem Kaste und legte seine Stradivari hinein. Bei dem Geiger handelte es sich um Joshua Bell, der ein Konzert wiederholte, welches er am Vorabend in der ausverkauften Carnegie Hall spielte. Das Experiment wurde von der Washington Post inszeniert und aufgezeichnet:

 

Die Passanten waren zweifelsohne im Autopilot-Modus unterwegs und mit den Gedanken ganz wo anders. Dabei entging ihnen ein wahrhaft grandioses Konzert für welches sie keinen Eintritt bezahlen hätten müssen.

 

Viele Piloten sind auch beim Fliegen so sehr auf ihre Instrumente fixiert, dass sie nur einen Teil des Flugerlebnisses genießen können. Vor kurzem hatte ich das Vergnügen mein Vario vergessen zu haben. Kurz ärgerte ich mich über den Lapsus, doch dann hatte ich einen wunderbaren ruhigen Flug. Es gelang mir sogar die Thermik zu spüren und aufzudrehen, dabei erlebte ich das Fliegen noch intensiver als sonst.

 

Auch in anderen Sportarten fixieren sich einige so sehr auf Zeiten, Distanzen oder grübeln in Gedanken über irgendwelche Sorgen, anstatt einfach mal die Gegenwart und das Umfeld zu genießen.

 

Genuss im Leben

Wenn du der Meinung bist, eventuell auch etwas zu verpassen, dann achte doch bewusst auf deine Umgebung. Halte einen Moment inne und nimm wahr was ist, egal wo du dich gerade befindest. Was kannst du alles sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen?

 

Achtsamkeit hilft nicht nur dabei mehr wahrzunehmen und ein wenig mehr Glück zu empfinden und das Leben zu genießen, sondern es hilft auch dabei das Immunsystem zu stärken und verändert die Hirnareale welche für Aufmerksamkeit und Sinneswahrnehmungen zuständig sind.

 

Für Piloten ist es extrem wertvoll eine achtsame, offene Wahrnehmung zu haben. Nur so können Hinweise auf Thermik (aufsteigende Luft) entdeckt werden. Oft sind es kleine Anzeigen, einzelne Vögel, aufsteigende Blätter, eine Wolke die sich langsam entwickelt...

 

Ich wünsche Dir viel Aufwind bei der Entdeckung deiner Achtsamkeit!

 

Bis bald

 

Yvonne

 

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