Sport- und Gesundheitspsychologie • Yvonne Dathe

Interview mit Sportpsychologin Andrea Keplinger

Interview mit Sportpsychologin Andrea Keplinger

Andrea (Angi) Keplinger ist Sportpsychologin in Tirol. Mit ihr habe ich mich über schwierige und dennoch wichtige Themen im Sport unterhalten - nämlich über Stress und psychische Erkrankungen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Anhören.

 Hör dir das Interview als Podcast an:

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Hier das Transkript vom Interview mit Andrea Keplinger zum nachlesen:

 

Andrea möchtest du dich selbst vorstellen?

Mein Berufungsthema, ist die Sportpsychologie. Ich habe ganz klassisch Psychologie studiert und dann die Fortbildung zur klinischen Psychologin, Gesundheitspsychologin und Sportpsychologin gemacht. Habe dann gleich mit den Olympischen Jugendspielen starten könnenm also 2010 in Vorbereitung für 2012 und bin seitdem selbständige Sportpsychologin in eigener Praxis, Ich habe verschiedene Teams: Nationalteams bei Großereignissen, WMs, Olympia Quali und so weiter betreut. Vom Nachwuchsportler bis zum Welt-Cup-Athlet, vom Jugendtrainer bis zum alt-eingesessenen Trainer und da gibt es extrem viele spannende Themen, was Gesundheitserhaltung betrifft, Stichwort Salutogenese und Gleichgewicht, also Work-Life-Balance. Aber auch Themen, die im Sport gerne tabuisiert werden, wie das Damoklesschwert über einen schwebt und die Stigmatisierung extrem groß ist. Stichwort: klinische psychische Erkrankungsfelder, wie Depressionen und Essstörungen, als Beispiel. Um so wichtiger ist es, dass man darüber redet und wir hier zusammenkommen. Spätestens nach dem Robert Enke hat es geheißen, dass es mehr thematisiert werden muss, das wird es zum Teil auch, aber immer noch viel zu wenig wird davon berichtet. Und darum, glaube ich, sitzen wir hier. Wie Ihr hört bin ich Tirolerin. Ich bemühe mich sehr, dass ich  eine gute schöne Sprache spreche, aber es soll natürlich auch authentisch sein, darum wird sicher hin und wieder das eine oder andere tirolerische rausrutschen… 

Ich glaube, dass darf auch sein. Also wirkt sehr sympathisch, dein tirolerisch.

Danke schön! 

Du hast es gerade angesprochen: Essstörungen und Depressionen, wie häufig kommt denn das tatsächlich im Sport vor?

Da gibt es verschiedene Studiendesigns, also in der Depression geht man ..das nennt sich Prävalenzrate …von circa 5 % aus, also da gibt es wieder Studien und weißt ja selber „traue keiner Studie, die du nicht selber gefälscht hast“ ..die sagen circa 4 bis 9 % der Athlet*innen haben tatsächlich Depressionen. Nach Verletzungen steigt das Risiko sogar auf 15% und Essstörungen im Sport… da hat die Sporthochschule in Köln.. ich glaube das war 2012 oder 2013 … eine Riesen online und anonyme fragebogenstudien gemacht mit über 1.000 Athlet*innen, die da teilgenommen haben und da rauskommen ist, dass ca. 9 % leiden unter Essstörungen 9% unter Depressionen ca 12% oder 11 %. unter Burnout, aber was ganz spannend ist 40% der Athlet*innen haben zum Thema Depressionen überhaupt nicht geantwortet.

Das ist auch nochmal ne Hausnummer. Keine Ahnung, was das Motiv war, haben sie

Angst gehabt, dass das nicht anonymisiert behandelt worden ist, aber das ist ja Wahnsinn und grad Essstörungen.. in verschiedenen athletenbereichen, gerade in  ästhetischen Sportarten..  Voltigieren, Eiskunstlauf, da ist Essstörungsrate rapide.., da gibt es wieder Zahlen von einer norwegischen Studie, da waren es sogar  30% der Athleten und Athletinnen in diesen ästhetischen Sportarten leiden unter Essstörungen. Neueste Studien sagen sogar 42%.  Das ist Wahnsinn.

Das sind schon fast die Hälfte! Das ist schon eine ganze Menge! Was glaubst du denn, ist der Auslöser für diese Störungen?

Der Auslöser für diese Störungen… boah …es gibt unterschiedliche Risiken.

Risiken, sozusagen, die ja allgemein im Sport vorhanden sind.. Erwartungsdruck, also intrinsischer Erwartungsdruck von innen, der äußere Erwartungsdruck ..man muss einfach Leistung erbringen. Coping under pressure ..unter Druck agieren können, Leistung am Punkt …es gibt meistens keine zweite oder dritte Chance.. dann sozusagen, Persönlichkeitseigenschaft, man neigt vielleicht sogar zu Perfektionismus oder Zwang, dann falsche Erholung, zu wenig Pausen, zu hoher Vergleich mit anderen, dadurch gebadet in Selbstzweifel, Gruppendruck, also ich kann die Liste fortsetzen.

Aber im Endeffekt kann man das jetzt schon ziemlich auf Stress zusammenfassen, also so Leistungsdruck ist ja ein Stressfaktor irgendwo und Stressor, dann der Druck von innen das ist ein Stressor, den ich mir selber mache, also so Stress verschaffende/verschärfende Gedanken, dann aber auch der Druck von außen von Sponsoren und so …das sind ja alles irgendwo Stressoren die auf Athlet*innen, auf Sportler*innen einwirken.

Was können denn die Sportler*innen für sich selber tun oder was können Trainer*innen oder Angehörige tun damit Sportler*innen besser mit ihrem Stress umgehen können? … das sie damit besser klar kommen.

 Typische Psycholog*innen Aussage: es kommt darauf an. Es kommt darauf an was für coping Strategien, also Bewältigungsmechanismen, ich im Laufe meiner Jahre entwickelt habe. Habe ich schon das Glück gehabt von Kindesbeinen oder jugendbeinen anderen Sportpsycholog*innen oder Mentaltrainer*innen zur Seite gehabt zu haben, der mir wirklich tipps und Tricks vermittelt, wie mit diesen Situationen umzugehen ist, wenn ihr das nicht habt und ihr merkt okay jetzt ist Feuer am Dach, dann tunlichst Rat suchen, tatsächlich bei Sportpsycholog*innen, der hat nämlich logischerweise, auch Verschwiegenheit, ist neutral, aber neugierig. Das würde ich jedem raten, der mit solchen Situationen hadert, mit sich selber, mit seiner Leistung und da hat ich mal eine interessante Dokumentation der Sportpsychologie gegeben, da war eine junge Tischtennis-Spielerin und die hat ganz neutral und ganz sachlich gesagt, wenn ich schlecht in Mathe bin gehe ich ja auch zur Mathenachhilfe. Und da stört sich keiner dran und jeder findet  das so super… warum dann dieses Stigma aufbauen, wenn es um die psychischen Phänomene geht?

In anderen Kulturen ist es auch etwas mehr angesehen, also wenn ich jetzt schaue, Amerika oder so, da habe ich mir mal sagen lassen, dass es ganz normal ist,  dass jeder so seine/n Psycholog*in hat, sein/e Heimpsycholog*in oder Familienpsycholog*in, aber hier bei uns ist es ja immer noch so ein, ja bisschen so nach dem Motto wenn ich zu einem Psychologen oder Psychologin gehe, dann ist das  Endstadium erreicht …so ungefähr, aber so ist es ja gar nicht, oder?

Das kann ich absolut bestätigen. Das ist halt dieser gesellschaftliche Druck.

Und es ist, wie mit der Frage „Henne oder das Ei“… das ist dann Sportler*innen oder das gesellschaftliche… das kann man nicht sagen. Aber mit Hilfe der Sportpsychologie, die ein bisschen unter „cooler“ angesehen ist …im Rahmen der Psychologie schafft es schon durchaus, dann der Psychologie ein bisschen Auftritt zu geben, mit eben Tipps, Tricks, Strategien, Interventionen, wie gehen wir mit Stress um, die Karriere halten, wie funktioniere ich vor anderen Menschen, Selbstwert Strategien, besseres Körperimage..also da hat man schon einen guten Fuß in der Tür.. sozusagen um das ein bisschen zu endstigmatisireren und da dürfen wir alle ein bisschen zusammenrücken und so wie wir es jetzt machen.. das ein Bisschen in die breite Masse, in die Öffentlichkeit zu bringen.

Wie können dann… also du hattest jetzt so einige Sachen angesprochen. Ich mein bei Sportler*innen ist auch immer der Ehrgeiz, der Druck, ist ja da, also da geht es um Sponsoren, es geht um Gehalt, also wenn ich die Medaille nicht bringe, dann springen Sponsoren ab und so weiter… also sprich: die müssen Leistung bringen, damit sie auch weiterhin so leben können oder den Sport ausüben können. Wie können sie sich vorm falschen Ehrgeiz schützen?

Puh… also.. dieser extrinsiche Erwartungsdruck oder Leistungsdruck, den du ansprichst stellt Risiken für Sportler*innen dar, aber ab einem gewissen Stadium, wenn ich es schon merke oder wenn er (Stress) sich äußert z. B.  dann in  psychischen Erkrankung möglicherweise, dann wird man nicht mehr als der Superstar gesehen mit dem man sich identifizieren kann, sondern oft als der schwache… aber was war jetzt deine Frage noch mal? 

Wie man mit so einem falschen Ehrgeiz dann umgehen kann? - weil so ein bisschen Ehrgeiz braucht ja jeder,  weil sonst kann man ja nicht diese Spitzenleistung bringen. Aber es gibt ja dann auch so diesen falschen Ehrgeiz, wo es dann einfach so überschwappt und es dann eben gefährlich wird… wo es dann eben so in die Form von vielleicht einer Essstörung gehen kann oder.. ja oder.. wo es auch manchmal vielleicht auch gefährlich werden kann für die eigene Gesundheit.

Ja, da gibt es so verschiedene Anzeichen, also sobald du merkst, dass das Training oder der Wettkampf macht mir nimmer Spaß, keinen Antrieb, ich bin niedergeschlagen XXXXX, vielleicht sogar einen veränderten Tag und Nacht Rhythmus, ich bin unmotiviert, also das sind alles so Sachen, wo es dann wirklich zu viel wird und spätestens da braucht man Unterstützung von außen! Und das wollen die anderen logischerweise… also logischerweise in Anführungszeichen…nicht wahr haben, da sie auch eine gewisse Rolle spielen… und eben aufgrund dieses Stigmas darf man sich oder kann man sich nicht outen, weil man muss ja. Also immer das „Muss“ dahinter, aber auch, wenn ich zum Beispiel ein Kreuzbandriss habe.. 6 bis 9 Monate ausfalle oder sogar länger… das stellt gar keiner  in Frage, dass man eine Pause braucht, eine Reha … und bei psychischen Erkrankungen wäre das ja dasselbe, aber die sieht man von außen hin nicht … also ein Kreuzbandriss sieht man sofort.. da sagt jeder „oh du armer hast dich verletzt“ aber Depression das sieht man jetzt halt nicht sofort auf einem Blick oder wenn man mit den Menschen spricht, weil der Betroffene oder die Betroffene auch in den meisten Fällen tunlichst vermeidet über das zu sprechen.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass depressive Menschen oder Menschen mit Depressionen sehr gute Schauspieler*innen sind, dass sie nach außen sogar eher vielleicht fröhlich wirken und man überhaupt nicht glaubt, dass die wirklich depressiv sind, weil sie es einfach, irgendwie sehr gut überspielen können.. Wenn ich jetzt als Angehörige irgendwie den Eindruck habe es stimmt was nicht, was kann den ein Angehöriger tun?

Die Wahrheit wird nicht weniger wahr, nur weil man nicht anspricht! Ganz spannender Spruch, den ich mal gehört habe. Also hinschauen, eine dahinschauende Gesellschaft kreieren, immer Gesprächsangebote machen, aber mit ich-Botschaften und nicht mit dududu, weil es erzeugt Druck im Gegenüber und sorgt entweder für Kampf oder Flucht,  zurückziehen… die Möglichkeiten geben „ich hab da einen Psychologe oder eine Psychologin" oder jenes… also da wirklich ansprechen und hinschauen und nicht so tun, als ob nichts wäre! Und du sprichst da auch etwas ganz spannendes an, denn die Persönlichkeiten, wo man gar nicht vermuten würde, dass die depressiv sind Beispiel wer hätte jemals vermutet, dass die Li…..??? Depressionen hat? Damals in ihrer  Blütezeit? —> kein Mensch! Erst danach, als sie sich … in Anführungszeichen… geoutet hat. Ähm derWeltfußballer X hat auch Depressionen. Michael Phelps Weltschwimmer, keine Ahnung, wie viele Olympia der gewonnen hat, der hat sich nach seinen Wettkämpfen im Zimmer eingesperrt,  weil er das nimmer gepackt hat und erst durch diese Sportler und Sportlerinnen, die sich jetzt eben auch nach und nach outen nimmt es einfach auch an Dringlichkeit zu und das ist ganz super, dass die sozusagen ein Rollenbild einnehmen oder im Bereich Essstörungen, ein weiterer ????? Bottas, habe ich kürzlich gelesen, ein Formel 1 Fahrer sagt oder hat vor paar Monaten zugegeben … hmm zugegeben ist wieder auch so ein blödes Wort… er hat halt sich endlich erklären können, dass der einfach Essstörungen hat, gehungert hat, für seine Leistungserbringungen und da gibt's viele Sportler und Sportlerinnen… jeder von uns kennt den Fall von psychischen Störunen. Eine spannende Doku, wir haben schon kurz geplaudert Yvonne, kürzlich in ARD, die Dokumentation hungern für Gold oder hungern und Gold .. irgendwie so was… und da haben sie von der norwegischen Skispringerin der Maren Lund berichtet, die Olympia Gold gewonnen hat und dann ein Essstörungen erkrankt ist und dann auf den Start der Olympia verzichtet hat, weil sie für sich selber nicht im Reinen war und keine Wettkampfleistung erbringen konnte oder eine deutsche Schwimmerin die Frau ..ich habe es mir aufgeschrieben M. Schwarz, die 12 Jahre ihre Menstruation nicht bekommen hatte und eine verminderte Knochendichte hat… zusätzliche Erkrankungen, neben diesen klassischen hätte ich schon fast gesagt, die dann auch noch kommen. Daran denken, die meisten dann ja auch nicht. Die Frühanzeichen der Erkrankungen… das ist ja nur der Anfang des rattenschwanzes und sowieso zu tun 

Ich da in der Doku sehr interessant fand, war gerade die Schwimmerin, die dann eben gesagt hat.. 12 Jahre keine Menstruation und was mich auch da.. also wo ich noch gar nicht bisher drüber nachgedacht hatte war tatsächlich… klar an Essstörung kann ich sterben, ich kann verhungern das ist klar, aber das sie auch dann berichtet hat, dass die Knochen dichte ja abgenommen hat und das ist ja etwas was lebenslang wirklich, auch wenn Sie Ihre Essstörung überwunden hat und wieder normal ist und normales Leben zurückfindet, was dann aber trotzdem bleibt das war eine richtig langwierige Geschichte ist und wahrscheinlich gar nie wieder reparabel ist.

Ja, sogar ganz vehement und es ist dieser falsche Freund der Gesellschaft an Sportler und Sportlerinnen…als Sportler*in muss man ja super ausdauernd sein, super kräftig, psychisch stabil, mentales Mindset, Gesundheit, absolut top fit bis ins hohe Alter.. das berichten viele Sportler*innen ab so 40-45 das dann die Karriere abflacht oder abgeflacht ist… eine Skispringerin hatte es mal auf den Punkt gebracht: „Jetzt habe ich 20 Jahre meines Lebens mich wirklich geschunden.. jetzt bin ich 45.. was habe ich jetzt?! Fette Oberschenkel und einen fetten Arsch und sonst nix.“ - sehr drastisch ausgedrückt, aber das ist mir gerade im Kopf gekommen… diese Aussage ist wirklich ganz spannend. Wo ja dann die Wahrnehmungsbrille der Gesellschaft und der IST-Stand der Realität des Spitzensports …die rosarote Brille des Spitzensports.. sage ich oft …das ist ja ganz was anderes, wie Schwarz und Weiß, der Unterschied sozusagen, 

Ich versuche immer den Sportler*innen mit denen ich zusammenarbeite etwas weg von diesem Ergebniszielen zu bringen, also weil ich denke mir, das Ergebnis ist sowieso da, also die Schwingen ja eh immer mit,  aber ich versuche eigentlich meine Athlet*innen immer dahin zu bekommen, dass sie mehr das sehen, warum sie das machen, also den Wert des Sportes zu erkennen, was so da dahinter steckt, um eben gerade so diese Tiefs oder diesen Frust, wenn es dann vielleicht mal nicht so läuft, besser überstehen zu können und vor allem auch die Freude am Sport zu halten, wie siehst du das? Ist das eine guter Weg oder gehst du anders vor?

Ich kann das absolut unterschreiben. Das intrinsische, das Feuer, das in mir brennt…warum habe ich denn angefangen? Also in den meisten Fällen, als kleiner Wuzel …für die deutschen Hörer*innen heißt kleines Kindchen… diesen  Sport angefangen. Warum? Wieso? Weshalb? Was hat mir da so gefallen? Der Spaß als Motivation im Hintergrund, das sollte immer dabei sein! Es kann natürlich sein, dass diese großen Flamme, die lodert, mal nur ein kleines.. wie sagt man Zündholz bleibt, aber solange die Flamme brennt, kann man sie dann wieder dementsprechend entfachen.. und da sind wir ja dann schon wieder beim Stichwort „ausbrennen“ -> Burnout im Sport, wie gesagt die Studien Köln ca. 11 % Burnout … das ist ja die Einführungsstufe zu Depression ..sozusagen. Ich finde es ganz cool, dass Burnout den Menschen ein bisschen schneller über die Lippen geht, weil es nicht so stark stigmatisiert ist, wie Depressionen, weil wenn man Burnout hat  und abgebrannt ist, dann hat man ja im Vorhinein für etwas gebrannt. Es ist wieder positiv besetzt, aber das darf wieder kritisch sehen, weil wir in einer  extrem leistungsorientierte Gesellschaft …höher, schneller, weiter leben und im Sport ja sowieso. Und da ist ganz spannend da gibt es aufgrund von der Pandemie… wurde ja XXXXX verschoben. Das ist ja 2020 gewesen… Da ist auch ganz interessant gewesen eine Studie von der Standfort University, die Normstichprobe war da relativ klein … ich glaube 100 oder 130 Athlet*innen, aber da ist rauskommen, dass nach dieser Verschiebung die mentale  Gesundheit, also das von diesen 130 ungefähr 23 Prozent mehrmals die Woche depressive Züge aufwiesen oder depressive Gedanken und vorher waren es rund vier Prozent… also das macht schon etwas mit jemandem, denn wenn wir uns als Leistungssportler*innen vielleicht eben nicht mit anderen messen können, also ich komme schon wieder zurück die intrinsische Motivation, der Spaß an Wettkämpfen, da haben keine stattgefunden, dann fehlt dann dementsprechend was und dann kann die Negativspirale schon ganz ganz schnell nach unten gehen.

Wie können denn Athlet*innen, sag ich mal, die Freude wieder zurückholen? Einfach durch die Frage „warum habe ich angefangen damals“? Was ist das effektivste um die Freude wieder zurückzuholen?

Für XXX sicher, also wofür rentiert es sich denn? Wintersportler*innen werden im Sommer gemacht. Wofür rentiert es sich jetzt, wenn alle meine Kumpels im Schwimmbad sitzen oder am See und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und, dass ich mich da schind und bei 35 Grad einen Berglauf mache.. für was rentiert sich das? Also klassisches mentales Training, Visualisierung für dieses und jenes, mit allen Emotionen gespickt, mit allen ähm, wie sagt man es … mit allen Sinnen spüren und fühlen und sich tatsächlich, dann auch sich selber in einem halben Jahr bei der Weltmeisterschaft ganz oben zu sehen. Also das „für was“ sozusagen. Oder vielleicht auch als Vorbildfunktion, weil vielleicht habe ich ein kleines Kind .. und für das rentierst es sich dann so hart zu arbeiten, weil ich dann meinem Kind einmal als Erbe mal Olympia Gold vermachen möchte.  Das ist jetzt sehr weit gedacht, auf der Zeitlinie, da gibt's ja viele Momente und viele Motive, wie man agieren kann.

Ja, das finde ich eine ganz gute Idee! Das mache ich auch gerne, so praktisch auch nach vorne denken und überlegen okay, wenn ich am Ende der Karriere bin und du schaust zurück, was möchtest du dass deine Vereinskolleg*innen oder deine Teamkolleg*innen über dich sagen? So zur Abschiedsfeier, dass sie dann noch mal das hervorholen was ihnen dann wirklich wichtig ist am Sport.

Da gibt es auch etwas interessantes, dass die Vernetzung von klassischer Psychologie mit Sportpsychologie, das war glaube ich eine australische Krankenschwester, die hat ein Buch geschrieben über 99 Dinge die Menschen bereuen, wenn sie am Sterbebett sind und dann bereuen Sie nie die Dinge die sie erlebt und gemacht haben, auch wenn es nur so …entschuldige aber sag es jetzt einfach der größte Scheiß überhaupt war.. denn von dieser Erfahrung haben sie etwas mitgenommen oder es war halt ein Abenteuer …sondern sie bereuen eben genau die Dinge, die sie nicht erlebt haben oder Dinge, wo sie nicht mutig genug waren oder den Horizont erweitert haben.. ähnlich, wie du bei der Abschiedsfeier .. zur Karriere danach sozusagen.

Lieber mal ein bisschen mutig sein und etwas wagen, auch wenn ich mal ein bisschen ängstlich bin, als dann sich hinterher zu sagen „ach hätte ich doch nur“… Wie können denn Sportler*innen ihre Erholungsphase verbessern? Um vielleicht auch ihr Stresslevel zu senken oder vielleicht auch ihre Leistung zu steigern?

Puh… Da darf man von verschiedenen Seiten ran gehen…immer teilweise, denn wenn ich mir die Timeline eines Tennisspielers anschaue, da sind extrem wenig Erholungsphasen oder weil wir gerade den XXXX gehabt haben …die Formel 1, die Rennen wurden in den letzten Jahren so drastisch erhöht, schon Wahnsinn, die haben überhaupt keine richtigen Erholungsphasen mehr, aber da kann man sich dann auch kleine Ruhe Inseln oder Entspannungsphasen im Alltag auch gönnen und oft waren es genau diese kleinen Momente, die dann den Unterschied machen und ganz wichtig, wenn eine Erholungsphase stattfindet! Dann erhole mich und dann schau ich nicht ins Handy und schauen nicht Netflix! - Auch wenn es ganz fein ist und ganz gechillt ist, sondern ich schließe meine Augen, mache Visualisierungen.. in der Sportpsychologie nennt sich das psycho-regulative Strategien und auch Muskeltonusübung und über den Atem gelingt unglaublich viel, weil atmen tun ja sowieso alle. Meistens falsch.. Meistens Brustatmung .. wichtig sich mal wirklich zehn Atemzüge bewusst vorzustellen und dann tief in den Unterbauch atmen, die Ausatmenzüge ein bisschen länger auszuhalten und dadurch reguliert sich der gesamte Körper, aber es ist ein multimodales Prinzip. Zur Erholung  gehört extrem viel dazu, wie ernähre ich mich, Schlafqualität,  die Gedanken.. da gibt es verschiedene Modelle.. die kontrollierbaren Möglichkeiten: was kann ich kontrollieren, also kontrolliere das kontrollierbare, beeinflusse das beeinflussbare und der größte Teilbereich in dem sich Spitzensportler*innen, aber ich würde sogar behaupten, Normalverbraucher*innen inklusive mir,  das loslassen der unkontrollierbaren Variablen, denn ich kann sie nicht kontrollieren warum hänge ich mich dann energetisch, mental auf etwas nicht Kontrollierbares?! Ich sollte mich doch auf die Dinge fokussieren, die ich beeinflussen und kontrollieren kann. Das ist ein ganz spannender Zugang ..sozusagen.

Jetzt, wenn wir uns Wettbewerbe anschauen, das ist ja noch mal so eine andere Form des Stresses, wie können wir es dann im Sport vielleicht auch schaffen.. so vor dem Wettbewerb die Nervosität etwas runter zu fahren?

Es kommt darauf an. Und zwar, kommt es darauf an was bin ich für Typ? Brauche ich Ablenkung, ich brauche Freunde und pushen und Motivationen was auch immer oder brauche ich eher Ruhe, Zurückgezogenheit, Musik.. da gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Da gibt es ein recht oldschool Modell des Yerkes-Dodson-Modell. Es ist nichts besonderes, also so eine Wahrscheinlichkeitsglocke, da gibt's eben diese und jene Sportler*innen und zur optimalen Leistung braucht es eine.. das nennt sich ein arousel .. einen energetischen Zustand. Und auf der linken Seite der Glocke ist es zu wenig und auf der rechten Seite der Glocke halt ein zu hohes arousel. und ich vergleiche es oft mit einer Glühbirne. Wenn zu wenig Watt in die Glühbirne kommt, dann kann die Glühbirne nicht richtig strahlen.. erfüllt das Potenzial nicht. Und wenn zu viel Watt in die Glühbirne kommen, dann kommt es zum Reißen, also zum nicht mehr leuchten, zum Blackout.. sozusagen. Und das dürfen Sportler*innen tunlichst vermeiden. Das heißt auf der linken Seite brauchen wir Strategien eben aktivieren, zum Beispiel das arbeiten mit Gerüchen Zitronen, Orangen, Eukalyptus, Pfefferminz aktiviert mich extrem oder ihr hört zum Beispiel aktivierende Musik was weiß ich ACDC.. keine Ahnung. Auf der gegenüberliegenden Seite darf ich mein arousel, meine Erregung zurücknehmen, da kann ich dann auch mit Musik Arbeiten, wieder mit Gerüchen, aber halt zum Beispiel Lavendel oder Rosmarin kann mich runterbringen. Ich kann an Stärke-Bilder denken, da ist die Bauchatmung ein ganz essentieller und wesentlicher Teil.. das ich meinen Pulsschlag runter kriege, weil wenn ich zu schnell, zu fest atme, aber wenn Puls..

..dadurch weiß mein Gehirn „okay die Angie Stress, da schicken wir nochmal ganz viele Stresshormone raus“ und das sollte man ja auch tunlichst vermeiden, das heißt Atemregulation ist wirklich ein wichtiger Faktor.. und ich könnte mir da den Mund fusselig reden.. da gibt es extrem viele Interventionsstrategien. Aber zuerst muss ich immer wissen, was bin ich denn für ein Typ, was brauche ich denn tatsächlich? - und dann, wenn ich das einmal weiß, kann ich mir möglicherweise Bücher kaufen, Coachings anhören oder im besten Falle mit Sportpsycholog*innen arbeiten, die mich vielleicht im Wettkampf beobachten oder beim Training. Es geht nicht nur mit einzelne, sondern auch um Teams.. und Coaches (im Sinne von Trainer*innen), das vergisst man sehr häufig, die haben ja auch einen Druck, sie selber sollten eher im Wettkampf so neutral, wie möglich herangehen und nicht emotional reagieren. Warum? Weil, wenn diese auf der Seite stehen und schreit und ich bin Athletin ..das erzeugt in mir Unsicherheit. Also müssen Coaches auch vertrauen, dass ich Leistungen erbringe.

Das ist ein ganz interessanter Ansatz, dass sich Coaches auch mal coachen lassen.  Dafür sind ja dann auch immer die Supervisionen gut, die ich ja teilweise auch bei dir mache. Was mir auch immer wieder auffällt… also früher habe ich mal Zeitmanagement Seminare gegeben, um alles möglichst unter einen Hut zu kriegen und habe damit aber aufgehört, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Leute ja doch ganz genau wissen was sie tun müssen und ihren Tag auch super strukturiert zu bekommen. Allerdings machen sie es trotzdem nicht, weil sie immer so dieses schlechte Gewissen haben, dass sie das dann daran hindert jetzt doch mal eine Pause zu machen oder sich zu erholen oder mal runter zu fahren, weil ich muss ja weitermachen, ich muss ja weiter trainieren, ich muss meine Leistung erbringen und ich kann doch jetzt einfach nicht nichts tun.. das geht doch nicht. Hast du da vielleicht einen Tipp, wie Sportler*innen sich erholen können, ihre Auszeit nehmen können, die sie bräuchten? Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Ich sehe da den sportwissenschaftlichen Zugang, im Sinne der Hyperkompensation zum Wettbewerb hin trainiert man ja auch weniger und sollte genau diese Thematik nicht auch in der Psyche greifen? Und ich habe ja vor vielen Wettkämpfen oder sagen wir mal, wir gehen von Olympia aus, ich habe ja pre- und post-olympia Jahre, also ich habe zwei preolympia Jahre und das Postolympia Jahr zur Reflexion, und wenn ich im Olympia Jahr noch viele Psychoregulative Strategien erlernen muss, da bin ich total eingespannt… also es geht natürlich.. logischerweise, aber es zwackt extrem viel Energie ab, das heißt, ich sollte schon in den ersten zwei pre-olympia Jahren wieder da vorbereiten.. im Sinne dann, dieser sportwissenschaftlichen Bereich hyperkompensation, dass ich weiß „okay ich habe ganz viele Tipps, Tricks, Strategien bin vorbereitet“ und dann, wenn es darauf ankommt, das automatisieren zu lassen und das abrufen ohne viel nachzudenken, wie schreiben lernen, am Anfang erste Klasse, Volksschule oder Grundschule hat man vielleicht gar nicht gewusst bin ich Links- oder Rechtshänder*in, dann habe ich vielleicht den Stift so fest ins Blatt gedrückt, dass das Blatt aufgerissen ist und dann habe ich geübt und geübt und geübt und spätestens in der zweiten Klasse brauchte ich übers ABC nicht mehr nachdenken, sondern das geht ganz flüssig und automatisiert und dasselbe ist mit diesen Mentaltechnicken, die probierst du zuerst aus, was ist gut, was ist schlecht, kann ja sein,  dass der Sportpsychologe 100 Tipps hat, aber einer wirkt und dann brauchst du dich selber nicht drauf aufhängen „okay so ein scheiß ..99 Tipps wirken nicht, was ist denn das für ein Experte?!“,  sondern Energie goes where the tension flows…Fokus auf die Dinge, die funktionieren. D.h. 99 Dinge habe ich ausprobiert, das heißt, sie haben Selbstwirksamkeit gehabt, ich habe es probiert, es ist nichts, die eine Methode, die ist super cool und die wirkt! 

Das sage ich meinen Klient*innen auch immer … es gibt ja immer 100.000 Studien zu allem Möglichen und nur, weil es bei den meisten wirkt, heißt es noch lange nicht, dass es bei dir auch wirkt, weil auch wenn 80 Prozent davon profitieren, dann kann es trotzdem sein, dass du einer von diesen 20% bist, wo das halt nicht wirkt und dann muss man halt was anderes ausprobieren.

90 % mögen Schokolade.. bin ich jetzt komisch, weil ich keine Schokolade mag? 

Natürlich nicht. Ich finde es auch immer ganz spannend… ich hatte gestern ein Seminar und da habe ich dann mal so in den in den Raum geworfen, wann ladet ihr denn eigentlich euren Akku auf vom Handy? Bei wie viel Prozent? - und wir haben uns dann geeinigt, dass doch die meisten so vielleicht bei 30 40% dann doch mal den Akku an die Steckdose stecken. Und dann habe ich gesagt, ja und wie schaut es bei euch selber aus? Wann ladet ihr euren Akku wieder auf? Und das fand ich dann ganz spannend, also ich sage, naja eigentlich, wenn sie Kopfschmerzen haben, wenn sie müde werden, wenn sie sich nicht mehr konzentrieren können.. ja und da bin ich eindeutig schon unter 30 Prozent.. also da bin ich dann vielleicht schon auf Reserve Akku.. irgendwo zwischen 5 und 10% . Das heißt, ich könnte ja schon mal versuchen mich vielleicht früher an die Erholung ranzuwagen, bevor ich so tief unten bin.

Machst du die Erfahrung auch immer, dass die Menschen sich eigentlich viel zu spät erholen?

Ja! Vor allem in Punkto Sportpsychologie.. ich sage da oft .. ach jetzt müssen wir wieder Feuerwehr spielen.. eigentlich soll es ja schon davor sein: präventiv, um genau zu wissen.. erstens zu wissen, wann ich mein Akku in dem Mindestladezustand befindet und was tue ich dann überhaupt, um den aufzuladen. Auch ein schönes Bild, weil es eben bildhaft ist und womit ich arbeite… und mir ist einfach eingefallen…also viele trinken viel zu spät, nämlich, wenn sie Durst haben.. und dann ist es eigentlich auch zu spät. Man sollte eigentlich immer mal wieder kleine Schlückchen Wasser trinken, um dem entgegenzuwirken ..sozusagen und, um immer auf ein gewisses Level zu bleiben. Also lieber Zuhörer und liebe Zuhörerin: Bitte trinke jetzt einen Schluck so, wie ich!

Das gilt natürlich auch für die Erholung.. genau! Was war denn so eines deiner letzten Aha-Erlebnisse als Sportpsychologin? 

Puh.. lass mich mal nachdenken. Aha-Erlebnis nicht unbedingt, aber ich war jetzt sechs Monate sozusagen in Babypause …und es ist immer wieder wunder wunderschön, wenn Athlet*innen die man vorher coacht und dann halt den in Pause geht.. in Absprachen natürlich.. sich dann melden, mit irgendeinem Erfolgserlebnis und da war ein Eiskunstläufer, der hat mir dann in meiner Baby Pause ein Video geschickt mit den dreifach Axel, den er gesprungen ist und das hat mich so gefreut, das war einfach so ein wunderschöner Moment, ihn hat es  gefreut gehabt, mich hat es gefreut gehabt und das ist so ein System oder der Effekt der Umfeldbetreuung, der da funktioniert hat mit der Arbeit die jetzt nach der Pause wieder gekommen ist.. und diese Persönlichkeitsentwicklungsprozesse, auch abseits des Sports zu betrachten und zu betreuen, dass die Athlet*innen da das Vertrauen auch in mir.. jetzt in meinem Falle.. bringen, das ist einfach wunderschön, das ist jetzt kein klassisches Aha-Erlebnis, aber das ist ja meine Motivation, da viele Athlet*innen als Sportler*innen zu begleiten.. sozusagen, aber trotzdem mal später, wenn sie dann einmal vielleicht Trainer oder Trainerin werden oder mit dem Sport gar nichts machen… trotzdem in gewisser Weise hin und wieder in Kontakt zu sein und am Leben teilhaben zu können. Wunder wunderschöne Momente.

Ich danke dir! Ja, vielen Dank für deine Eindrücke in die Sportpsychologie und deine Tipps zum Thema Stress und psychischen Erkrankungen. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg weiterhin bei deiner Arbeit und ich denke wir werden uns eh noch mal hören und sehen. Vielen Dank für deine Zeit.

Andrea: Alle die zuhören:  scheut sich bitte nicht Kontakt zu uns allen aufzunehmen, denn wir beißen nicht! Wir können nicht Gedanken lesen, wir haben vielleicht nur ein anderes Gespür.. früher oder später braucht man vielleicht jemanden der beim reflektieren hilft, wenn man sich verläuft und da sind Psycholog*innen schon die richtige Ansprechpersonen und das man dann fallen lassen… nur eine kurze Abschlussworte. 

 

Das waren tolle Abschlussworte- Vielen DANK Angi!

 

Liebe Grüße

Yvonne


Link zur Webseite von Andrea Keplinger:

Webseite: https://www.sportpsychologie.tirol/

 


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