Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen...

Freitag, 09 April 2021 11:00

Stress – muss das sein?

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Frau im Stress Frau im Stress Comfreak, pixabay

Den Begriff „Burnout“ hat vermutlich jeder schon einmal gehört. In Deutschland leiden rund 4 % der Bevölkerung an Burnout, Tendenz steigend. Ein Auslöser kann Stress sein. Stress hat in allen Bevölkerungsschichten zugenommen. Die modernen Technologien sind dabei Segen und Fluch. Viele Abläufe haben sich in den letzten 20 Jahren enorm beschleunigt. Während in meiner Kindheit noch Briefe geschrieben wurden, die dann einige Tage unterwegs waren und die Antwort dann eine oder manchmal auch zwei Wochen später eintraf, ist heute innerhalb von Minuten per eMail, Messenger oder Telefon mit einer Antwort zu rechnen. Wer mit dem gestiegenen Tempo nicht mithält, läuft Gefahr sprichwörtlich unter die Räder zu kommen.

 

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Stressauslöser – Stressoren genannt

Es gibt eine Vielzahl von Dingen in unserem alltäglichen Leben, die Stress auslösen können. Hierzu zählen: Lärm, Hitze, Kälte, Zeitdruck von Außen oder auch körperlicher Stress. Ein körperlicher Stress unter dem auch ich hin und wieder leide ist Hunger. Wenn ich hungrig bin und keine Chance sehe in naher Zukunft etwas zu Essen zu bekommen, dann kann ich durchaus unausstehlich werden. So geht es anscheinend vielen Menschen, zumindest gibt es im Englischen dafür sogar einen Ausdruck „hangry“.

 

Stressoren im Kopf

Neben solchen physisch, objektiven Stressoren, die jeder irgendwann einmal erlebt, gibt es auch individuelle Stressoren, die in unserem Kopf stattfinden. So setzen wir uns selbst unter einen Leistungsdruck, wollen Perfekt sein, geraten unter Zeitnot, haben das Gefühl überfordert zu sein, zu hohe Verantwortung zu tragen oder der Situation nicht gewachsen zu sein. Hierbei handelt es sich um Stressverstärkende Gedanken, die bei jedem individuell sind, je nach persönlicher Perspektive und Situation. So kann ein und die selbe Situation für den Einen eine Freude sein, während ein anderer in Panik gerät. Das erlebe ich beim Gleitschirm-Tandemfliegen immer wieder. Während eine Person sich unglaublich darauf freut endlich mal mit dem Gleitschirm lautlos über die Bergwelt zu fliegen, würde dessen Partner nicht einmal in die Seilbahn zum Gipfel des Berges einsteigen. Wie wir darauf reagieren, hängt von unseren bisherigen Erfahrungen, Gewohnheiten, Perspektiven und individuellen Bewertungen der Situation ab.

 

Zwischenmenschliche Konflikte

Einer der häufigsten Stressoren sind zwischenmenschliche Konflikte. In unserer Gesellschaft sind wir darauf angewiesen, mit anderen Menschen zu kooperieren. Doch genau hier verbirgt sich ein hohes Konfliktpotenzial sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Wettbewerbsdenken, Vereinsamung, Verlusterfahrungen, ungelöste Probleme oder Trennungen können zu einem Stressempfinden beitragen.

 

Stressreaktionen sind nicht per se schlecht

Wie würde eine Welt ohne Stress aussehen? Paradiesisch? Stell dir vor, du würdest im sprichwörtlichen Schlaraffenland leben. Du bräuchtest nichts zu tun, jeder Wunsch würde dir von den Lippen abgelesen werden und wäre sofort darauf erfüllt. Jeder würde sich um dich kümmern und du könntest einfach so in den Tag hineinleben. - Wie lange wäre das schön? - Vielleicht für 3 Wochen? Vielleicht auch etwas länger, doch irgendwann würde dich die Situation sicher anöden. Etwas Stress, etwas Herausforderung ist wichtig, damit wir uns wohlfühlen. Wir wollen uns fordern und stolz auf unsere Ergebnisse sein. Damit dies möglich ist, ist Stress notwendig. Wenn uns alles zufliegt, ist es zu einfach und das Erreichte ist „nichts“ Wert. Also hat Stress auch eine gute Seite, bis zu einem gewissen Grad.

 

Wenn wir in Stress geraten, reagiert neben unserem Kopf (stressverstärkende Gedanken) auch unser Körper. Du kennst das sicher, der Herzschlag erhöht sich, die Hände werden schwitzig, vielleicht fangen auch die Knie an zu zittern usw. Selbst diese körperlichen Reaktionen sind nicht unbedingt von Nachteil. Der Körper bereitet sich so auf eine extreme Situation vor. Wenn wir beispielsweise über die Straße gehen und von der Seite ein Auto auf uns zu fährt, hilft uns die körperliche Stressreaktion, dabei schnell auf die Seite zu springen. Im Körper werden Energiereserven freigesetzt, die es uns erlauben schnell und kraftvoll auf die Gefahr zu reagieren. Kurzfristige Stressreaktionen des Körpers können dazu führen, dass das Gehirn besser durchblutet wird. Dadurch können wir besser und schneller Dinge wahrnehmen.

 

Negativ werden die Stressreaktionen dann, wenn der Organismus die freigesetzte Energie nicht abbauen und der Körper nicht mehr richtig entspannen kann. Wenn eine Stresssituation nach der anderen kommt und wir keine Zeit zum regenerieren haben. Dann steigt das Stressempfinden immer mehr an und das kann langfristig krank machen.

 

Es gibt auch Forschungen, die zeigen, dass nicht der Stress krank macht, sondern eher die Überzeugung, dass Stress krank macht. So konnten Jamieson, Nock und Mendes (2012) Hinweise darauf finden, dass, wenn Personen ihre Stressreaktion als positiv und hilfreich bewerteten, sich ihre Arterien nicht verengten. Normalerweise verengen sich die Arterien unter Stress und können langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Bei der positiven Betrachtung erhöhte sich der Puls nach wie vor, allerdings auf eine gesündere Weise. So, wie in einer freudvollen Situation oder wenn wir mutig etwas in Angriff nehmen.

 

Du bist kein Opfer des Stresses

Wir sind alles Individuen, daher gibt es auch nicht die eine gültige Lösung zum Umgang mit Stress. Jede Methode, muss auf deine individuellen Bedürfnisse und Situation angepasst werden.

 

Deshalb findest du bei mir ein multimodales Stresspräventionsprogramm „Willkommen Gelassenheit - Wege aus dem Stress“, damit du möglichst vielfältige Ansätze erhältst. Gemeinsam werden wir deine optimale Strategie erarbeiten.

 

Zur effektiven Stressbewältigung können Stressoren bearbeitet werden, das führt zu Veränderungen in deiner Umwelt. So können potenzielle Stressoren vermieden, reduziert oder sogar ausgeschaltet werden. Einer meiner Stressoren, den Termindruck, habe ich sehr gut mit der 1-Minuten-To-Do-Liste in den Griff bekommen.

 

Stressverstärkende Gedanken können ebenfalls verändert oder reduziert werden. Es gibt grundsätzlich keine falschen oder richtigen Gedanken. Es gibt meiner Meinung nach einfach nur Gedanken, die auf uns einwirken. Die Frage ist, ob uns diese Gedanken unterstützen oder eher das Stresserleben erhöhen und somit hinderlich sind. Wichtig ist sich der eigenen Gedanken bewusst zu werden und ggf. zu verändern.

 

Als Folge von Stressoren und Stressverschärfenden Gedanken finden verschiedene Stressreaktionen statt (mentale, emotionale, körperliche und verhaltenbezogene Reaktionen). Auf der körperlichen Ebene können Entspannungsmethoden helfen, Stressreaktionen zu minimieren. Hier findest du übrigens 10 Entspannungsmethoden für Unterwegs. Neben den körperlichen Reaktionen findet häufig auch ein gesundheitsschädigendes Verhalten statt (mehr rauchen, Alkoholkonsum, erhöhter Kaffeekonsum, der Griff zu Schlaftabletten usw.). Dieses Verhalten dient dazu Stress zu reduzieren, allerdings haben sie häufig andere negative Konsequenzen, die entweder den Stress sogar noch erhöhen oder schwerwiegende körperliche Folgen nach sich ziehen können. Deshalb ist es auch wichtig, sich das eigene Verhalten in der Stresssituation näher anzusehen.

 

Positives Verhalten kann dir helfen deine Emotionen zu verändern und das Erregungsniveau zu reduzieren. Manchmal ist es wichtig die eigenen Grenzen zu erkennen und diese selbstbewusst seinem Umfeld mitzuteilen (Stichwort: NEIN sagen). Ein positives soziales Netzwerk ist hilfreich in vielen Stresssituationen und nimmt häufig den Druck raus.

 

Willkommen Gelassenheit - Wege aus dem Stress

Wenn du Interesse an dem 10-wöchigen Live-Online-Kurs „Willkommen Gelassenheit - Wege aus dem Stress“ hast, findest du hier alle Informationen dazu!

 

Wie sind deine Erfahrungen mit Stress? Welche Situationen stressen dich besonders?

 

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Viel Aufwind in all deinen Lebensbereichen, wünscht

 

Yvonne

 


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Yvonne Dathe

Psychologin (M.Sc.) • Dipl. Betriebswirtin • Gleitschirm-Fluglehrerin

Seit 1994 fliegt Yvonne leidenschaftlich mit dem Gleitschirm. Sie schreibt über das Fliegen, das ACTive Leben und bietet psychologische Beratung an: Mentales Training • Stressige Situationen und Krisen meistern. Ihr Motto ist "Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen!"

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