Broaden-and-Build
Barbara L. Fredrickson (eine der führenden Emotionsforscherinnen) hat diese Phänomen untersucht und kam schlussendlich zur Broaden-and-Build-Theorie. Sie hat herausgefunden, dass negative Emotionen den Blickwinkel im Hinblick auf mögliche Handlungsalternativen einschränken, während positive Emotionen den Horizont und das Bewusstsein erweitern (broaden). Dadurch steht uns ein größerer Denk- und Handlungsspielraum zur Verfügung.
Wer offen und positiv gestimmt ist, lernt mehr als jemand, der negativ oder neutral eingestellt ist, denn er ist optimistischer, interessierter und lässt sich von seiner Neugier inspirieren (build). Negativität oder auch nur Neutralität hemmt die Energie und verhindert weitere Erfahrungen.
Fredrickson hat weiter herausgefunden, dass durch Spiel Fähigkeiten entwickelt werden, die für das zukünftige Leben notwendig und nützlich sein können. Außerdem werden durch gemeinsames spielen, also geteilter Freude, zwischenmenschliche Beziehungen gestärkt. Es heißt Familien, die spielen, bleiben zusammen. Dies gilt nicht nur für Familien sondern auch für Freundschaften. Im Spiel werden Bande geschmiedet, die im Alltag bestand haben.
Somit haben positive Emotionen eine erweiternde Wirkung, im Sinne von erkennen neuer oder anderer Möglichkeiten sowie eine aufbauende Wirkung, im Sinne von Ressourcen Auf- / Ausbau. Dabei werden mentale (das Leben genießen), psychologische (Leben als sinnvoll wahrnehmen), soziale (Aufbau und Vertiefen von Beziehungen) und physische Ressourcen (gesünderer Körper) unterschieden.
Zeitperspektive
Positive und negative Emotionen haben beide ihre Berechtigung. Es wäre verwegen zu sagen, ein Mensch sollte nur noch positive Emotionen empfinden. Es gibt zahlreiche Gründe auch mal schlecht drauf zu sein.
Negative Gefühle verengen die Weltsicht und können trotzdem lebensnotwendig sein, um ein kurzfristiges Problem zu lösen.
Positive Gefühle erweitern die Perspektive, öffnen den Blick für neue Möglichkeiten und sind für einen langfristigen Zeitraum wertvoll. Mit guten Gefühlen wie Freude, Dankbarkeit, Humor, Liebe, Gelassenheit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Vergnügen, Inspiration und Bewunderung ist es möglich mit Spaß und Neugier Neues zu lernen. Diese neuen Erfahrungen sind die Basis für Weiterentwicklung und den Aufbau von Ressourcen.
Ressourcen sind alles, was dich dabei unterstützen kann, deine Ziele zu erreichen. Dazu zählen materielle Dinge (z.B. Geld, Dinge...) genauso, wie soziale Ressourcen (z.B. Freunde, Familie...) und innerliche Ressourcen (z.B. Wissen, Selbstvertrauen...).
Positivquotient von 3:1
Marcial Losada beobachtete Arbeitsteams daraufhin, wie effektiv sie zusammen arbeiteten. Er wollte die Broaden-and-Build-Theorie mathematisch beweisen. Er fand heraus, dass Teams mit einem Quotienten von über 2,9013 zu 1 wachstumsorientiert und effektiv zusammen arbeiteten. Also Teams, die rund 3 mal häufiger positive Übereinstimmungen zeigten als negative, zeigten ein dynamisches Wachstum.
Daraufhin untersuchte Barbara L. Fredrickson, diesen Quotienten in verschiedensten Lebensbereichen. Und es zeigte sich, dass Personen mit einem Positiv Quotienten von 3 zu 1 oder höher, in ihrem Leben regelrecht aufblühten.
Das gleiche konnte John Gottman (Psychologe für Beziehungsfragen) nachweisen. Durch Beobachtung und Analyse des Positivquotienten, konnte er bei Paaren mit einer 94 %-igen Sicherheit vorhersagen, ob sie nach 10 Jahren noch zusammen sind. Paare mit mehr als 3 positiven Interaktionen zu 1 einer negativen waren nach 10 Jahren noch zusammen.
3 zu 1 ist also der Umschlagspunkt. Ein Umschlagspunkt ist, der Punkt, an dem, wie der Name schon sagt, etwas umschlägt. Aus der Physik oder Meteorologie kennst du solche Umschlagspunkte, wenn z.B. Wasser zu Gas oder Eis wird.
Fredrickson hat außerdem entdeckt, dass depressive Menschen einen Positivquotient von 1:1 haben. Sie empfinden also genauso viele positive wie negative Gefühle.
Ein Großteil der Menschen haben einen Positivquotienten von 2:1. Sie empfinden also mehr positive als negative Gefühle in ihrem Leben. Doch um Grenzen zu überfliegen reicht das noch nicht. Dafür bedarf es einen Positivquotient von mindestens 3:1.
Steigerung des Positivquotienten
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten den Positivquotienten zu steigern. Die meisten Dinge, die deinen Positivquotient steigern machen auch noch Spaß – denn gute Gefühle sind angenehm und wer möchte nicht mehr davon?
Überlege dir wann du das letzte Mal einen der zehn positiven Emotionen empfunden hast und wie du mehr davon in dein Leben bringen kannst.
Die wichtigsten 10 positiven Emotionen sind:
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Freude
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Dankbarkeit
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Gelassenheit
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Interesse
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Hoffnung
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Stolz
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Vergnügen
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Inspiration
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Bewunderung
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Liebe
Für konkrete Tipps gibt es das eBook zur 21-Tage Posimismus-Challenge. Du bist auch herzlich in die Gruppe „Steigere deinen Positivquotient“ eingeladen.
Fazit:
Mit positiven Emotionen fühlst du dich nicht nur besser, sondern es fällt dir auch leichter Neues zu lernen, bessere Beziehungen zu führen, dich auf die Zukunft vorzubereiten und deinen Horizont zu erweitern.
Mit positiven Emotionen gelingt es dir
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dein Potenzial zu entfalten
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deinen Horizont zu erweitern
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kreativer zu sein
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widerstandsfähiger gegenüber Stress und negativen Ereignissen zu sein
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Ressourcen für dein Leben aufzubauen
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ein erfülltes Leben zu führen
Du kannst mehr positive Emotionen in dein Leben holen – das ist einfach und macht Spaß.
Sorge für möglichst viele gute Gefühle in deinem Alltag und nutze deine Möglichkeiten um deine Grenzen zu überfliegen.
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