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Sonntag, 11 Januar 2015 01:12

14. Weltmeisterschaft im Gleitschirmfliegen in Roldanillo, Kolumbien

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14. Weltmeisterschaft im Gleitschirmfliegen in Roldanillo, Kolumbien Thomas Ide

Vom 10. - 25. Januar findet die 14. Gleitschirm Weltmeisterschaft im Gleitschirmfliegen in Roldanillo, Kolumbien statt. Das Team besteht aus den Piloten Andreas Malecki, Marc Wensauer, Martin Petz, Thomas Ide, Torsten Siegel, Ulrich Prinz und Yvonne Dathe. Als Unterstützer sind Teamchef Harry Buntz, Teamarzt Gerhard Steinberg, Kameramann Yves Jonczyk und Helferin Birgit Selbherr mit dabei.

 

 

24. Januar: Zum Finale nochmals 120 km

 

Deutschland hat es geschafft - Wir sind Weltmeister!!!

 

Video von Flymovies über den 10. Task und die Siegerehrung:

 

 

Ergebnisse der 14. Weltmeisterschaft:

 

Nationenwertung

1. Deutschland
2. Slowenien
3. Spanien

Männer:

1. Honorin Hamard (FRA)
2. Michael Maurer (SUI)
3. Torsten Siegel (GER)

Frauen:

1. Seiko Fukuoka-Naville
2. Keiko Hiraki
3. Nicole Fedele

 

Ulrich Prinz landet auf Platz 8 und Marc Wensauer auf Platz 9 - somit sind drei Deutsche Piloten unter den Top 10!

10. und letzter Task der 14. Gleitschirm Weltmeisterschaft in Roldanillo Kolumbien. Die meisten gingen davon aus, dass es heute nochmals ein schnelles, kurzes Rennen geben würde. Doch da sollten sie sich täuschen. Auch am letzten Tag wurde eine interessante 123 km weite Aufgabe ausgeschrieben. Start war über Roldanillo, gefolgt von einer Wende nördlich von La Union, dann musste das Tal gequert werden nach Obando. Von hier aus ging es nach Süden bis Tulua und zurück nach Zarzal.

 

Das Rennen startete um 11:45 Uhr. Schnell flogen die Piloten nach La Union und weiter zur Wende. Im Flachland ging es zuverlässig nach oben. Nach Süden teilte sich der Pulk auf. Die einen versuchten es direkt, die anderen flogen über La Victoria. Ab Zarzal wurde es schwierig. Deutlicher Südwind machte das Vorankommen schwierig.

 

Da ich bereits relativ weit östlich war und vor mir ein paar Piloten in den Hügeln hochplopten, versuchte ich die Route über die Hügel. Immer wieder stand ich allerdings gegen den Wind an und kam nur sehr langsam über die einzelnen Greten. Irgendwann wurde es mir zu heiß und zog nach vorn auf die erste Ridge.

 

Hier war der Wind noch deutlicher zu spüren. Dafür zogen alle die im Flachland flogen rein in die Hügel. Dort wollte ich  niedrig nicht mehr hin und versuchte es vorne weiter. Irgendwann war allerdings Ende.

 

Auch die anderen Piloten kamen nur schwer voran. Am Ende war großes Absaufen an der Wende bei Tulua. Ins Ziel hat es heute niemand geschafft. Wir sind gespannt wie nach diesem Lauf die Ergebnislisten aussehen werden. Die Deutschen Piloten waren aber wieder gut mit dabei, so dass wir die Führung in der Nationenwertung wahrscheinlich behalten dürften.

 

23. Januar: 60 km zwischen Obando und Zarzal

wenig Thermik?!"Null Thermik!", war die Ansage der Organisatoren beim Teamleaderbriefing am Morgen. Etwas später als gewöhnlich fuhren wir dann doch rauf auf den Startplatz. Im Gegensatz zum gestrigen Tag, verzogen sich die Wolken gegen Mittag. Die Tasksetter haben sich eine rund 60 km weite Aufgabe für heute ausgedacht. Start war wieder die Brücke zwischen Zarzal und Roldanillo, anschließend ging es nach Obando dann zurück nach Zarzal und ab ins Ziel in Obando.

 

Für den Startzylinder platzierten sich die Piloten im Flachland eher schon in Richtung Zarzal. Die Stimmung beim rausfliegen ins Flachland war fantastisch. Klare Luft und tiefe Wolken, dennoch gute Thermik. Pünktlich um 13:00 Uhr startete das Rennen. Anfangs etwas zögerlich, dann aber immer schneller flog der Pulk über die zwischen Hügel nach Obando.

 

Mir gelang es abermal nicht, am Pulk dran zu bleiben. Mit ein paar Nachzüglern flog ich eine extra Route etwas weiter östlich. Wir kamen auch gut voran. Immer wieder standen schöne 3 - 4 m Bärte an den Hängen bzw. im Flachen. Der Pulk war aber wie erwartet schneller.

 

Zurück nach Zarzal flog ich die direkte Linie und kam gefühlt gut voran. Vor der Wende in Zarzal stellte ich fest, die ersten hatten mir bereits 10 km abgenommen. Also genoss ich den Flug und versuchte möglichst gut voran schöne Wolkenzu kommen. Vor Zarzal fand ich wieder einen guten Bart der mich auf Basishöhe brachte. Beim letzten Schenkel ins Ziel hatte ich gut Höhe, wusste aber, dass ich mindestens noch einmal aufdrehen musst. Dadurch flog ich etwas Zick-Zack, was sicher noch etwas Zeit gekostet hat. Etwa 6 km vor der End-of-Speed-Section fand ich meine letzte Thermik, die mir die Höhe brachte, um sicher ins Ziel fliegen zu können.

 

Über der Ziellinie in Obando ging es wieder einmal nur nach oben. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit die Höhe abgebaut zu haben. Für "Null Thermik" ging es heute erstaunlich gut!

 

Julien Wirtz (FRA) gewann den heutigen Task vor Christian Maurer (SUI) und Honrin Hamand (FRA). In der Gesamtwertung führt nun Honrin Hamand (FRA) vor Michael Maurer (SUI), Helmut Eichholzer (AUT) und Torsten Siegel (GER). Allerdings sind alle recht eng zusammen, so dass es morgen eine spannende Entscheidung werden wird.

 

Bei den Damen führt Seiko Fukuoka-Naville (FRA) vor Cameron Kristy (GBR) und Keiko Hiraki (JPN). Hier wird morgen ziemlich sicher Seiko Fukuoka-Naville den Sieg einfliegen. In der Nationenwertung liegt Deutschland vor Spanien und Österreich.

 

Drückt uns für den morgigen Tag nochmals die Daumen!

 

22. Januar: Wegen anhaltendem Nebel gecancelled

Die Pferde haben es nicht einfach...Wie gewohnt fuhren wir wieder zum Los Tanques. Birgit war am Morgen schon etwas pessimistisch und fuhr gar nicht erst mit. "Ihr kommt eh wieder mit dem Auto runter" war ihr Kommentar. Nach ein paar Stunden des wartens sollte sie recht behalten. Der Tag wurde abgesagt. Hektisch wurden die Schirme wieder verladen und es ging wieder hinab ins Tal nach Roldanillo.

 

Hoffen wir, dass wir morgen wieder starten können und schnell alles verladen...noch zwei schöne Flugtage haben werden!

 

 

 

Video von Flymovies über den 8. Task:

 

 

21. Januar: 100 km über das Flachland mit eingebauter Bastelstunde

 

Auffahrt zum StartplatzDer morgendliche Nebel am Startplatz verzog sich schnell und so konnten wir Mittags die 100 km im Zickzack-Kurs in Roldanillo angehen. Der Start war die Brücke zwischen Roldanillo und Zarzal, danach ging es nach Süden in Richtung Tulua, der optimale Schnittpunkt war in Talmitte. Anschließend ging es zurück nach Zarzal, gefolgt von einer Talquerung etwas südlich von Roldanillo. Nun noch eine große Talquerung nach Obando und noch ein Mal über das Tal in Richtung La Union, das unsere Verfolger...Ziel war wieder über das Valle de Cauca in Obando. Insgesamt musste das Tal also fünf Mal gequert werden.

 

Den Start habe ich mal wieder versemmelt. Ich war zwar rechtzeitig im Flachland, aber da es so aussah, als hätte der Pulk schwer zu kämpfen in der Luft zu bleiben, parkte ich einen Bart weiter vorn. Leider kam ich nicht richtig hoch, so dass ich es schwer hatte an die Basis zu kommen. Als die Startzeit loslief, war ich immer noch auf Startplatz Los Tanqueshalbacht und flog dennoch los, da mein Bart zu schwächeln begann. Es dauerte beinahe 10 km bis ich endlich eine Thermik fand die mich nach oben an die Basis brachte. Nach der ersten Wende fand ich einen starken Bart der mich auf eine komfortable Höhe hiefte. Nun hieß es den anderen schnell hinter her. Als ich in den Beschleuniger trat hörte ich ein Bing und mein Bein trat ins Leere. Das Beschleunigerseil hatte sich von meiner Verbindung zum Schirm gelöst – der Beschleuniger Letzte Vorbereitungenbaumelte funktionslos in der Luft.

 

Nun flog ich ohne Beschleuniger gegen eine sanfte Brise zur nächsten Wolke. Ich fühlte mich ziemlich unbehaglich dabei. Zwischen den Bärten, versuchte ich die Verbindung zu reparieren, doch das gelang mir nicht. Irgendwann fiel mir ein, dass ich Packschnürrchen in der Seitentasche meines Gurtzeuges habe. Damit könnte ich die Beiden Schnürre wieder verbinden. Gedacht – getan! Tiefe BasisMit etwas Bastelei schaffte ich es die beiden Seile zu verbinden, nun hatte ich zumindest die erste Stufe meines Beschleunigers zurück. So konnte ich gut weiter fliegen.

 

Bei Zarzal ging es wieder hoch an die Basis bevor das breite Tal gequert wurde. Bei Roldanillo stand nochmals eine gute Thermik mit etwa 3 m. Inzwischen wurde es allerdings dunkel und das Tal schattete ab. Nach reiflicher Überlegung was nun der beste Weg sei, flog ich die Freundliche Kids am Landeplatz von Thomasdirekte Linien, denn abgeschattet war es überall und vielleicht geht ja aus dem Schatten irgendwo noch was hoch, war mein Gedanke. Und in der Tat konnte ich vor den Zwischenhügeln bei La Victoria nochmals mit zwei anderen Schirmen aufdrehen. Von hinten fing es allerdings an zu regnen, also mussten wir weiter. Über den Hügeln ging leider gar nichts. Langsam kam aus Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Nur irgendwie die Zeit überbrücken und in der Luft bleiben, war Die Rückholung mit Birgit klappt super!angesagt. Über La Victoria drehten noch einzelne Vögel. Wir gesellten uns zu ihnen, schraubten uns aber langsam nach unten. Über einem Feld östlich der kleinen Hügel, war wieder etwas Sonne zu sehen. Dort flogen wir hin, waren aber wohl einen Tick zu früh. Denn außer Wind war dort nichts. Meine Weggefährten und ich landeten dort. Wenig später fingen die Vögel wieder an über uns zu kreisen.

 

Dennoch war das heute ein schöner spannender Flug. So wie es aussieht hat den heutigen Task Jassen Savov (BUL) gewonnen.

 

Acht Tasks sind wir nun schon geflogen, drei weitere folgen!

 

Yvonne´s Flug auf DHV-XC

 

20. Januar: 100 km interessante Aufgabe

 

Wenig Wind und gute Flugbedingungen lieferte heute das Wetter in Roldanillo. Dementsprechend wurde heute eine interessante 100 km weite Aufgabe ausgeschrieben. Der Startzylinder war über Roldanillo, danach ging es nach Norden bis auf Höhe Cartago, über das Flachland bis etwa 8 km südlich von Zarzal und das Ziel lag in Zarzal.

Heute war mein Ziel hoch und beim Pulk zu bleiben. Gleich nach dem Start flog ich in einen 3 m Bart bevor es wieder am Startplatz vorbei ging. Diesen nahm ich mit Heli Eichholzerund war damit der höchste und konnte mich gut an den anderen orientieren. Bei La Union ging es gut nach oben und wir konnten rasch über die Hügel nach Norden fliegen.

Zurück ging es wieder über die Hügel. Einige hatten es schwer über die Grate zu kommen. Über das Flachland führte die Route nach La Victoria. Als ich dort ankam schattete das gesamte Tal ab. Da ich mir nicht sicher war, wie der weitere Weg sein wird, nahm ich jedes Steigen mit, um sicher bis Zarzal zu kommen. Überraschend ging es immer wieder gut nach oben. Auch die letzten 15 km flog ich sehr vorsichtig, da ich mir nicht sicher war, ob die Höhe wirklich bis in Ziel reichen würde. Doch die letzte Kilometer bis ins Ziel trugen sehr gut, so dass ich mit ausreichen Höhe ins Ziel fliegen konnte.

Das Deutsche Team hat wieder gut gepunktet, so dass wir in der Nationenwertung nun auf Platz 1 sind.

Flug von Yvonne auf DHV-XC

 

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Video von Flymovies über den siebten Task:

 

19. Januar: 70 km schwierige Aufgabe

Am Morgen regnete es, so dass wir etwas später als normal auf den Startplatz fuhren. Oben saßen wir noch eine Weile in den Wolken. Als sich der Himmel öffnete, wurde uns eine etwa 70 km weite Aufgabe präsentiert.

Der Startzylinder war ein 7 km Radius um Zarzal. Nach den vergangenen Läufen hatte ich nun nichts mehr zu verlieren. Auch bei Thomas lief es in den letzten Läufen nicht so gut. Daher entschieden wir beide uns dafür heute mal etwas zu probieren. Wir flogen als einzige über das Startplatz los TanquesFlachland in Richtung Zarzal. Der Plan war den Zylinder von der anderen Seite zu nehmen, so würden wir uns 2 km Weg nach Öffnung des Zylinders sparen.

Der Weg über das Flachland stellte sich als ziemlich zäh raus. Bereits beim losfliegen, verlor ich ziemlich viel Höhe und musste mich erst mal wieder hocharbeiten. Thomas ging es zunächst besser und flog bereits im Flachland. Allerdings kam auch er am Fluss tief und lies sich in die Hügel bei La Victoria reinversetzen, um dort langsam tiefe Basiswieder aufzudrehen. Meine Route war etwas besser, doch erreichte auch ich tief die andere Talseite.

Dort stellte sich raus, dass ziemlich starker Südwind blies. Ich schaffte es nochmals aufzudrehen, allerdings verstzte mich die Thermik ca. 2 km weg von der Wende. Gegen den Wind verlor ich wieder ziemlich viel Höhe und versuchte in den Hügeln abermals aufzudrehen. Weiter im Flachen sah ich Thomas wie er ebenfalls gegen den Wind kämpfte.

Nach langem Versuch doch nochmals irgendwie hoch zu kommen, musste ich einsehen, dass es nichts wird. Der Wind war einfach zu stark. Kaum gelandet rief mich auch Thomas an, der ebenfalls gegen den Wind nicht voran kam. Gemeinsam wurden wir von Birgit abgeholt. Unser Plan ging nicht auf, aber ein Versuch war es allemal wert.

Die anderen flogen mit Seitenwind zur Wende und hatten es zumindest bis Zarzal etwas leichter. Gegen den Wind nach Süden, war wohl auch für das restliche Feld nicht ganz einfach!

Martin Petz machte es am Besten und gewann den heutigen Task - herzlichen Glückwunsch!

18. Januar: 50 km im Valle de Cauca

Händler am Startplatz Los TanquesAm Startplatz erwartete uns wieder einmal Nebel, allerdings mit Wind von vorn. Recht entspannt ging es zunächst zugange. Doch als die Wolken sich lichteten, ging alles ganz schnell. Eine rund 50 km weite Aufgabe mit Startzylinder über Roldanillo, dann einen 25 km großen Radius um Tulua und das Ziel in Obando wurde ausgeschrieben.

Innerhalb kürzester Zeit waren alle Piloten startbereit. Das Fenster öffnete und bald waren alle in der Luft. Der Im Flachland Valle de CaucaStartzylinder war gute 12-13 km vom Startplatz entfernt. Das Feld formierte sich über den Antennen von Roldanillo. Mit Basishöhe ging es ins Flachland. Für mich war dann leider schon das Ende erreicht. Einmal mehr gelang es mir um die Thermiken herum zu fliegen... - Da bietet sich die Podcastfolge "Aus Niederlagen lernen" an!

In Mitten der Cana-Felder landete ich. Nach dem Zusammenpacken lief ich in Richtung Hauptstraße. Ein netter Kolumbianer sammelte mich mit seinem Roller ein Langer Weg aus den Feldernund fuhr mich zum Highway. Dort pickte mich Birgit auf. Während dessen flogen die anderen Deutschen Piloten die Aufgabe zu Ende. Torsten Siegel wurde heute dritter nach André Rainsford (RSA) und Brad Gunnuscio (USA). Marc Wensauer und Andreas Malecki erreichten ebenfalls die Top 10.

Drückt dem Team weiterhin die Daumen!

 

 

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17. Januar: Es fliegt doch nicht immer in Kolumbien

Wie gewohnt ging es um 8:00 Uhr rauf auf den Berg. Als wir am Startplatz Los Tanques angekommen sind, wunderten wir uns schon über den Rückenwind. Die tiefhängenden Wolken gibt es ja öfter in Kolumbien. Die Organisatoren waren sich sicher, dass es heute noch fliegen wird. Also bereiteten wir uns wie üblich vor. 

Beim ersten Taskbriefing wurde uns eine 104 km weite Aufgabe präsentiert. Nach einem kurzen Regenschauer, gab es noch zwei weitere Briefings. Zum Schluss war eine rund 50 km weite Aufgabe im Flachland auf dem Programm. Doch der Wind kam aus allen Richtungen - so wie es für Lee üblich ist.

Mittags sahen auch die Organisatoren ein, dass es heute nicht gut zum Fliegen ist und wir fuhren wieder ins Tal nach Roldanillo. Hoffen wir, dass es morgen einen guten Flugtag geben wird!

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16. Januar: 4. Task mit zwei möglichen Routen

Der Startplatz war heute wieder frei, so dass die Startvorbereitungen gleich beginnen konnten. Die heutige Aufgabe führte von Roldanillo nach La Victoria in Richtung Tulua und Ziel in Obando – Insgesamt rund 80 km.

 

Der Zylinder um Tulua hatte einen 25 km Radius, daraus ergaben sich zwei mögliche Routen. Bis La Victoria waren alle noch zusammen, doch dann musste eine Entscheidung fallen. Entweder an der östlichen Talseite nach Süden oder wieder zurück an die westlichen Berge und über Roldanillo weiter nach Süden.

 

Da ich in La Victoria gut hoch kam und eh schon fast auf der anderen Talseite war, entschied ich mich für die östliche Route. Außerdem hatte ich im Hinterkopf, dass der Pazifikwind einsetzen könnte und dann ist die westliche Seite kein Spaß. Leider ging es am Anfang bis Zarzal etwas zäh voran, da hatte ich schon die Befürchtung, dass der westliche Weg eventuell schneller sein würde. Allerdings war es nun zu spät, um die Entscheidung zu revidieren.

 

Erst nach der Talquerung nach Zarzal, zogen die Thermiken zuverlässig durch. Nach der Querung kam mir Pepe und Thomas bereits entgegen. Die beiden waren flott unterwegs. Die südliche Wende genommen und mit Rückenwind in den Norden nach Obando. Einmal kam ich nochmals bei Zarzal tief. Zum Glück fand ich bald einen 3m Bart der mich wieder nach oben an die Wolke brachte. Nun musste ich aufpassen nicht in den gesperrten Bereich zu kommen. Denn wegen eines Vulkanausbruchs fliegen vermehrt Militärflugzeuge und die Obergrenze wurde von 2.900 m auf 2.400 m abgesenkt.

 

Mit maximaler Höhe ging es weiter. Vor mir flog Stefan Gruber und noch zwei weitere Piloten. Bei ihnen konnte ich sehen, dass es ganz gut trägt. Dennoch drehte ich nochmals ein paar Kreise in einer Thermik etwa 6 km vor dem Ziel. Wie sich rausstellte war das auch ganz gut so. Denn die Sinkwerte kurz vor Obando waren wieder recht hoch. Mit etwa 200 m über dem Landeplatz erreichte ich die Ziellinie.

 

Thomas und Birgit erwarteten mich im Goal und berichteten gleich, dass die westliche Route deutlich schneller war.

 

Thomas sein Flug im DHV-XC
Yvonne´s Flug im DHV-XC

 

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15. Januar: 3. Task - tiefe Basis, schwache Thermik

Wartem im NebelZunächst war einmal warten angesagt. Es hatte letzte Nacht doch tatsächlich geregnet. Die Folge davon waren tief hängende Wolken, die einen frühen Start unmöglich machten. Die Taskstetter wechselten mehrmals die Aufgabe. Von ursprünglich 69 km blieben am Ende blieb eine knapp 40 km weite Aufgabe stehen: Startzylinder auf Höhe von La Union - Obando - Brücke Roldanillo-Zarzal - Landeplatz Zarzal Flugplatz.

Die Wolken verzogen sich so gegen halb eins. Wie sich rausstellte war aber auch im Tal nicht wirklich viel Sonne. Also war schon klar, dass es heute eine anstrengende Aufgabe werden wird. Die meisten Piloten starteten recht früh und positionierten sich lieber in der Luft.

Ich selbst war auch gleich bei den ersten mit dabei und kreiste gemütlich jeden Meter auf. Es ging sehr zäh nach oben und die Stunde bis zur Tasköffnung brauchte ich Geier wartet im Baumauch um nach oben zu kommen. Pünktlich schaffte ich dann doch die Basis und konnte ins Flachland in Richtung La Victoria raus fliegen. Viele Piloten flogen vor. Ich wollte mir wieder eine gute Linie aussuchen, konnte diese aber nicht erkennen. Als ich schon fast am Fluss war, entschied ich mich mehr nach Norden vorzuhalten. Dazu musste ich allerdings um ein kleine Feuerchen herumfliegen und verlor viel Höhe. Vor mir kreisten einige Vögel, doch ich war zu tief, um mit in den Bart einsteigen zu können. Um mich herum, schafften es gefühlt alle, nach oben zu kommen. Selbst jene, die zuerst tiefer als ich waren. Manchmal schaffe ich es halt doch noch, um die Thermik herum zu fliegen!

Jetzt könnte ich mich natürlich ärgern - dazu habe ich aber keine Lust, also freue ich mich lieber über einen Baum voll mit Geiern gesehen zu haben. So ungefär 30 saßen da und beobachteten mich, wie ich an ihnen vorbei gelaufen bin. Aber da sie nicht in der Luft flogen sondern lieber im Baum saßen, war ihnen die Thermik heute wohl zu schwach.

Der einzige der heute das Ziel erreichte war Stefan Morgenthaler - Gratulation!

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14. Januar: 2 Task - 106 km harter Kampf

Am StartplatzLaut Briefing hätte heute ein super Tag sein sollen, daher wurden 106 km ausgeschrieben: Startzylinder bei La Union - Tulua - Zarzal-Brücke und Tulua Flugplatz! Doch am Ende wurde es sehr zäh....

Der Start ging gut und schnell zu nehmen. Die Thermiken zogen zuverlässig durch. Vom Startzylinder flogen wir wieder an den Bergen nach Süden. Irgendwann mussten wir allerdings ins Flache. Meine Querung klappte recht gut. Allerdings kam ich auf der anderen Talseite ewig Tief über den Hügelnnicht hoch. Ich nahm "vorbildlich" die Gegenwindwende (Tulua) tief und hoffte auf eine Thermik mit Rückenwind. Diese lies allerding auf sich warten. Erst nach einer halben Stunde fand ich einen Bart, der bis zur Basis hochzog. Inzwischen war ich ziemlich durchgeschwitzt und fror als ich oben ankam. An der Basis kamen Thomas und Pepe bei mir vorbei. Diese flogen weiter während ich noch etwas drehte, um die letzten Meter mitzunehmen.

Inzwischen war beinahe das ganze Tal abgeschattet. Vor Das wäre das Ziel in Tulua gewesen...mir im Flachen sah ich wie eine Gruppe Gleitschirmflieger aufdrehte. Ich flog an die Stelle und erwischte nur noch das Sinken. Thomas flog direkt zur Wende Zarzal-Brücke. Ich wollte nichts riskieren und flog daher über Zarzal, denn dort vermutete ich die noch verbleibenden Aufwinde. Kurz vor Zarzal hatte ich leichtes Steigen und drehte ein. Über Zarzal drehten in erreichbarer Nähe Vögel auf. Ich wechselte zu ihnen. Als ich mich näherte flogen sie allerdings weg und liesen mich im Sinken Pepe im Zielzurück. Nun musste ich doch landen. Notiz für die Zukunft: Auch schwaches Steigen mitnehmen!!!

Mein Landeplatz war in der Nähe des Flugplatzes Zarzal. Auf dem Weg zur Piste, sah ich viele beeindruckende Vögel und sogar einen Leguan. Birgit kam mir von der Straße her zu Fuß entgegen. Mich nahm ein Feldarbeiter auf seinem Traktor mit. Als wir Birgit erreichten, sprang sie mit auf. Gemeinsam wurden wir von dem freundlichen Kolumbianer zu unserem Auto gebracht.

Thomas der direkt zur Wende flog, verlor kaum Höhe und konnte weiter fliegen. Spät erreichte er dann noch das Ziel. Von den Deutschen sind somit: Ulli, Marc, Torsten, Pepe und Thomas im Ziel. Den heutigen Tag gewann Stefan Morgenthaler aus der Schweiz.

Yvonne´s Flug auf DHV-XC

Video von Flymovies über den zweiten Task:

 

13. Januar: 1 Task - 86 km

BriefingHeute wurde es ernst: Etwas früher als gestern fuhren wir auf den Berg. Das Organisationsteam war auch gut eingespielt, die Ausrüstung der Piloten kam just in time oben an. Die Tasksetter legten einen 86 km lange Aufgabe fest. 

Zuerst führte der Kurs über La Union, dann wieder zurück über Roldanillo bis zu den südlich gelegenen Antennen. Anschließend musste das Valle de Cauca gequert in Richtung La Unionwerden, um die Wende hinter Zarzal zu nehmen. Südlich von Zarzal war dann die letzte Wende vor dem Ziel in Obando.

Am Start war ich heute zur Zylinderöffnung etwas tief. Das stellte sich aber als vorteilhaft raus. Ich drehte einfach ein paar Kreise weiter bis zur Basis und folgte dann dem Pulk. Bei der Querung über La Union konnte ich gut die Linien der anderen verfolgen und mir eine gute Linie raussuchen. Dadurch kam ich mit guter Höhe auf der Kurz vor dem Ziel in Obandoanderen Talseite an und konnte bald aufdrehen und weiter zur Wende fliegen. Auf dem Rückweg nahm ich mit Wind jede Höhe mit. Der Führungspulk war deutlich schneller als ich wieder in Roldanillo, also versuchte ich den direkten Weg zu den Antennen. Der war aber nicht wirklich schneller als der "Umweg" über die Berge. Denn ich kam tiefer als die anderen und brauchte so länger, um die notwendige Höhe für den großen Talsprung nach Zarzal zu erreichen.

Ziel Pista ObandoÜber der Mitte des Tales ging es mit ordentlichen Steigwerten nach oben. Auch über Zarzal stand eine tolle Thermik mit etwa 4m/s Steigen. Mit Basishöhe konnte die dritte Wende genommen werden. Die südlich von Zarzal gelegene Wende war mehr oder weniger in einem Rutsch mitgenommen worden. Ab da ging es gegen den Wind nach Norden. Die meisten flogen östlich über die Berge. Mein Weg führte mich wieder über Zarzal. Das war zunächst eine gute Entscheidung. Schneller als meine Thomas flog wieder nach Roldanillo, hier über La VictoriaBegleiter konnte ich Höhe machen und weiter fliegen. Doch dann etwa 20 km vor Orbando lies ich mich von meinem Weg abringen. Neben mir stieg einer ziemlich rasch nach oben. Die Thermik wollte ich nicht auslassen und schlug einen 90 Grad Haken ein. Leider war die Blase schon durch, so dass mich nur noch das Saufen erreichte. Ziemlich tief musste ich mich wieder rausbasteln.

Glücklicherweise fand ich irgendwann einen 4m Bart und La Victoriakonnte wieder gut Höhe machen. Als ich 200 m (laut GPS) über dem Ziel ankommen sollte. Glaubte ich das reicht und flog weiter. Dabei unterschätzte ich das starke Sinken gegen den Wind. Es reichte leider nicht, ich musste nochmals aufdrehen und verlor dadurch ziemlich viel Zeit. So wie es aussieht, erreichten alle Piloten das Ziel.

Die anderen Deutschen Piloten machten es besser, sie waren alle samt vor mir im Ziel.

Flug von Thomas auf DHV-XC

Flug von Yvonne auf DHV-XC

Video von Flymovies über den ersten Task:

 

12. Januar: Trainingstask

Unsere TeamautosHeute wurde nochmals alles geprobt. Angefangen von der Auffahrt, dem Tasksetting, der Ausgabe der Lunchpakete und nicht zuletzt der Rückmeldung.

Die Auffahrt klappte recht gut. Wir sind mit unserem VW-Amarok bis zum Startplatz gefahren. Über die steilen Treppen ging es zur Startwiese. Von der Organisation wurden keine Zelte als Sonnenschutz aufgestellt, also werde ich morgen meinen Sonnenschirm mit auf den Berg nehmen. 

Ulli über La UnionAusgeschrieben wurde eine rund 60 km weite Aufgabe. Zunächst ging es über Roldanillo - La Union - Bugalagrande und das Ziel in Zarzal. An den Bergen war es etwas blubbrig, aber es ging immer wieder schön nach oben an die auf etwa 2.300 m hoch liegende Basis. Auch das Flachland ging ausgezeichnet. Vor mir hatte einer einen Zwischenfall mit seinem Schirm. Über meinen Funk konnte ich heute nichts hören, daher war ich mir nicht sicher, ob jemand den Zwischenfall gemeldet hat. Deshalb landete ich bei Roldanillo und fragte die anderen Piloten. Über Funk war wohl zu hören, dass der Pilot in Ordnung und wohl auf ist - soweit also alles gut.

Wir sollten uns auf jeden Fall via SMS zurückmelden. Meine inländische SIM-Karte sendete keine Nachricht - das klappte also auch nicht.

Somit muss ich bis morgen noch klären, wie ich wieder auf meinem Funk etwas höre und warum ich keine SMS verschicken konnte.

Die anderen Piloten aus dem Team hatten einen schönen Flug zum warm werden. Ab morgen beginnt der Wettbewerb - drückt uns die Daumen!

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11. Januar: Eröffnungsfeier zu Harry´s Geburtstag

Harry´s GeburtstagskuchenHeute war Harry´s Geburtstag. Er hat sich das passende Datum für seinen Ehrentag ausgesucht. Denn die Eröffnungsfeier war, wie erwartet, grandios. Aber zunächst gab es den Geburtstagskuchen zum Frühstück.

Gegen Mittag landeten die Wettbewerbspiloten unter tossendem Applaus im Stadion von Roldanillo ein. Der ganze Ort war gekommen, um sämtliche Nationen zu sehen. Die Stimmung bei einem Fußballspiel könnte nicht besser sein.

Einflug ins StadionUm 15 Uhr formierten sich die Teilnehmer im Stadion für die Parade durch die Stadt. In der sengenden Hitze waren wir über jegliches Wasser, welches verteilt wurde dankbar. Die Parade bestand aus vielen bunten Wägen mit Musikern, Tänzern und anderen karnevalistischen Gruppen. Dazwischen waren wir und die anderen Nationen. Von den Kolumbianern wurden wir herzlich willkommen geheißen. Das Deutsche Team wurde von zwei Mädchen als Fahnenträgerinnen begleitet. Die Team Germany mit Fahnenträgerinnenbeiden sorgten für gute Stimmung im Team und bei den Passanten, in dem sie tanzten und interessierten immer wieder zuriefen, wer wir sind.

Nach etwa zwie Stunden endete die Parade im Park von Roldanillo. Jede Nanation wurde von den tausenden Zuschauern begrüßt. Abschließend fanden noch einige kolumbianische Tanzvorführungen statt.

Die Eröffnungsfeier war in der Tat sehr eindrucksvoll. Einziger fader Beigeschmack ist die Tatsache, dass Menschenmassen bei der Eröffnungsfeierunserem Kameramann seine Hauptkamera geklaut wurde. Auch hier im herzlichen Kolumbien, muss auf seine Sachen offensichtlich gut aufgepasst werden, selbst wenn die Polizei daneben steht.

Am Abend durften wir zum Mandatory Briefing und wurden über die Lufträume und die örtlichen Windverhältnisse aufgeklärt. Morgen um 7:30 Uhr geht es dann los zum offiziellen Trainingstask. Ab Dienstag beginnt dann der Wettbewerb.

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Video von Flymovies über die Eröffnungsfeier:

 

10. Januar Training und Einschreibung

Einschreibung WMAm Startplatz herrschte reges Treiben. Alle Piloten freuten sich die jeweiligen Piloten der anderen Nationen wieder zu treffen. Erste Trainingsaufgaben wurden geflogen und das Equipment auf die letzten Feinheiten abgestimmt.

In der Luft war optimales Flugwetter mit wenig Wind und guter Thermik. An den Bergen ging es für alle Piloten gut nach oben. Die erste hälfte der Talquerung war allerdings schwierig. Erst ab der Hälfte ging es wieder nach oben. Einige aus dem Team machten nur einen kurzen Flug, um Yvonne, Birgit, Harrysich einzufliegen. Andere wie Andreas (Pepe) Malecki flogen rund 5 Stunden und machten einen richtig schönen Streckenflug im Valle de Cauca.

Wieder zurück in Roldanillo konnten wir uns für die Weltmeisterschaft einschreiben. Morgen findet die große Eröffnungsfeier statt. Nach der Feier von vor zwei Jahren, indem der ganze Ort mitfeierte, sind wir gespannt, was dieses Jahr geboten sein wird.


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Gelesen 8068 mal Letzte Änderung am Freitag, 02 Dezember 2016 09:47
Yvonne Dathe

Psychologin (M.Sc.) • Dipl. Betriebswirtin • Gleitschirm-Fluglehrerin

Seit 1994 fliegt Yvonne leidenschaftlich mit dem Gleitschirm. Sie schreibt über das Fliegen, das ACTive Leben und bietet psychologische Beratung an: Mentales Training • Stressige Situationen und Krisen meistern. Ihr Motto ist "Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen!"