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Donnerstag, 13 Februar 2014 15:38

34) Aufwindstrategien - Was du von Piloten lernen kannst: Folge 2) Zeitmanagement

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Bist du manchmal in Zeitnot und wünschest dir mehr Zeit für bestimmte Dinge zu haben? Dann wird es Zeit sich mal mit der Zeit zu beschäftigen. In der 34. WinMental-Podcast-Folge geht es um das Zeitmanagement. Bei dem Wort könnte fast schon der Eindruck entstehen, die Zeit könne "gemanaget" werden. Doch tatsächlich geht es darum Zeitfresser zu analysieren, um am Ende mehr Freizeit für wichtige Dinge zu haben.

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Solltest du zur arbeitenden Bevölkerung gehören, ein ähnlich zeitaufwändiges Hobby wie das Gleitschirmfliegen haben und auch noch Freunde besitzen, dann warst du sicher auch schon in Zeitnot. Irgendwie wäre es schön, alles unter einen Hut zu bekommen und gleichzeitig noch genügend Zeit für sich selbst zu haben.

2014 nahm ich an den X-Pyr teil. Einem Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer zu Fuß und mit dem Gleitschirm von der spanischen Atlantikküste bis ans Mittelmeer fliegen bzw. laufen. Der Wettbewerb an sich braucht natürlich neben einer Planung, vor allem Zeit. Und zwar nicht nur während des Bewerbs sondern natürlich auch in der Vorbereitung. Dabei galt es meine Arbeit, mein Studium und das Lauf- und Flugtraining in den Alltag zu integrieren. Das geht natürlich nur mit einem guten Zeitplan. Als Gleitschirmpilot kommt noch erschwerend hinzu, dass das Flugtraining nicht fix geplant werden kann. Fliegen geht nur, wenn das Wetter passt. Also muss ich mir irgendwie die Zeit flexibel gestalten, so dass ich bei Bedarf auch zum Fliegen gehen kann.

Inventur

Als erstes ist es wichtig zu erkennen in welchen Bereichen des Lebens welche Zeit benötigt wird. Also schreibe ich einfach mal alles auf:

  • drei Mal die Woche 2 Stunden für ein Ausdauertraining

  • 4 Stunden täglich für das Studium

  • 5 Stunden täglich für meine selbständige Arbeit

  • 10 Stunden wöchentlich für Haushalt

  • 5 Stunden wöchentlich für Freunde

  • usw.

Ob nun die erste Einschätzung stimmt, kann nur mit Hilfe einer schriftlichen Bestandsaufnahme erfolgen. Wie bei einer Inventur sollten nun in einem Kalender oder auf einem Blatt eine Woche genau „Buch geführt“ werden, was wird wie lange gemacht. Erst dann ist klar wie viel Zeit wofür verwendet wird.

Zeitfresser identifizieren

Nach der Inventur, gilt es diese genau zu überprüfen. Gibt es eventuell Aktivitäten, die gar nicht so wichtig sind oder die nur getan werden, um einer lästigen Aufgabe aus dem Weg zu gehen? Vielleicht gibt es aber auch Tätigkeiten, für die in Zukunft gerne mehr Zeit investiert werden soll. Dann muss natürlich irgendwo anders Zeit eingespart werden. Denn am Ende haben wir alle nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung, das ist fix. Überlege, ob es eventuell Tätigkeiten gibt, auf die gut und gerne verzichtet werden kann? Setzte dir Prioritäten und streiche Aktivitäten die unwichtig sind. Dies kann vielleicht Unbehagen auslösen. Da du dich vielleicht an die ein oder andere unwichtige Aktion schon gewöhnt hast, aber als Gegenleistung für deinen Verzicht erhältst du mehr Zeit für die Wichtigen Dinge deines Lebens.

Zeitplan erstellen

Nachdem der Überblick verschafft wurde, geht es im nächsten Schritt an die Planung. Mit einem guten Zeitplan alleine schaffst Du dir schon Freiräume. Denn wer plant, weiß was als nächstes ansteht und muss sich darüber schon mal keinen Kopf machen. Wer ein Projekt plant, so wie ich meine X-Pyrenäen der sollte bei der Planung vom Enddatum anfangen. Also bei mir in der Vorbereitung beginne ich am Starttermin des Wettbewerbes und rechne zurück was ich wann, erledigt haben muss. Und danach orientiert sich nun auch der Monats-, Wochen-, Tagesplan. Jedem Tag werden bestimmte Aufgaben zugewiesen. Dabei können auch verschiedenste Ziele oder bestimmte Informationen die für die Tätigkeit wichtig sein könnten notiert werden.

Tipp: Gleichartige Tätigkeiten sollten zusammen erledigt werden. Wenn du einmal in einer Tätigkeit drin bist, fällt es leichter noch eine zweite oder dritte Aufgabe des gleichen Typs auszuführen. Das spart am Ende Zeit!

Pausen berücksichtigen

Niemand kann ohne Pause arbeiten, studieren oder trainieren. Daher sind Erholungsphasen wichtig. Für mich ist das Ausdauertraining eine Pause zwischen Arbeit und Studium. Allerdings sollten auch wirkliche Regenerationsphasen eingebaut werden. Sogenannte Erholungsschleußen helfen mal abzuschalten und neue Energie zu tanken. Erholungsschleußen können alles mögliche sein, angefangen von einer Tasse Tee, einem Spaziergang, ein Gespräch mit dem Partner, ein Saunabesuch oder einfach ein kurzes Nickerchen. Wichtig bei Erholungsschleußen ist, allerdings, dass der Leistungsgedanke außen vor ist. Einzig und allein die Erholung steht hier im Mittelpunkt. Also mit anderen Worten, mein Ausdauertraining ist zwar eine Abwechslung zum Sitzen in Arbeit und Studium aber keine wirkliche Erholungsschleuße. Deshalb werde ich noch zusätzliche Pausen mit einplanen.

Zeitreserven einplanen

Nicht immer läuft alles glatt. Damit in solchen Situation nicht gleich der Stress oder die Panik ausbricht, ist es ratsam Zeitreserven mit einzuplanen. Im Schnitt werden 15% als Zeitreserve empfohlen. Dieser Puffer hilft Ruhe zu bewahren.

Im übrigen planen Piloten nicht nur bei solch einem Projekt wie den X-Pyrenäen die Zeit. Auch bei einem Streckenflug werden die Zeiten geschätzt, wann wo welcher Wendepunkt genommen werden muss, um am Ende das geplante Ziel erreichen zu können. Hier spielt nämlich ganz entscheidend der Stand der Sonne eine Rolle. Idealerweise fliegt ein Gleitschirmpilot immer an sonnenbeschienenen Hängen. Also morgens an Ost, mittags an Süd und nachmittags an Westhängen, um die dabei entstehenden Aufwinde ideal nutzen zu können.

Trotz aller Planung ist es natürlich wichtig flexibel zu sein, um auf ggf. Unerwartetes reagieren zu können. Eine Planung ist lediglich ein Hilfsmittel, welches dir hilft deine Zeit sinnvoll zu nutzen und nichts Wichtiges zu vergessen! Sollte mal was dazwischen kommen, dann wird der Plan eben geändert.

Viel Aufwind bei deinem Zeitmanagement wünscht

Yvonne

PS: Gerne kannst du mir eine Mail mit einer deiner Frage oder einem Themenvorschlag schicken. Ich freue mich sehr über Vorschläge die von meinen Zuhörern kommen. Vorschläge bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

1. Aufwindstrategie: Planung




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Gelesen 4668 mal Letzte Änderung am Dienstag, 06 März 2018 09:51
Yvonne Dathe

Psychologin (M.Sc.) • Dipl. Betriebswirtin • Gleitschirm-Fluglehrerin

Seit 1994 fliegt Yvonne leidenschaftlich mit dem Gleitschirm. Sie schreibt über das Fliegen, das ACTive Leben und bietet psychologische Beratung an: Mentales Training • Stressige Situationen und Krisen meistern. Ihr Motto ist "Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen!"

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