Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen...

Samstag, 29 Juni 2013 12:10

PWC Val Louron 2013

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Samstag, 29. Juni

Sieger PWC Frankreich 2013Für den letzten Tag überlegten sich die Verantwortlichen nochmals einen anspruchsvollen Task. Es wurden knapp 100 km ausgeschrieben. Die Bedingungen waren sehr anspruchsvoll. Am Ende konnte Ulrich Prinz seinen zweiten Platz verteidigen. Sieger des World Cups ist Richard Gallon aus Frankreich. Dritter wurde Xevi Bonet. Ferdinand Vogel kam einmal tief und musste Strafsoaren. Damit verlor er die Gesamtwertung und landete am Ende auf einen hervorragenden achten Platz. Bei den Damen gewann Laurie Genovese aus Frankreich vor Seiko Fukuoka Naville aus Frankreich und Klaudia Bulgakowa aus Polen.

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Bereits beim Briefing war klar, dass es heute keine leichte Aufgabe sein würde. 100 km wurden ausgeschrieben. Der Startzylinder war wie immer über dem Tal Val Louron zu nehmen. Anschließend ging es an der Grete entland zu einem Skilift. Die zweite Wende wurde auf dem Bergrücken ein Tal weiter westlich genommen. Ich flog mit drei anderen Piloten direkt zur Wende, während der Pulk über dem Startplatz zurück flog und das Tal weiter rechts nahm. Mein Plan war, dass ich den "Hausbart" des Berges direkt anflog. Leider zierte er sich ein wenig und brauchte lange, um an der dritten Wende wieder hoch zu kommen. Der Führungspulk war bereit über alle Berge. Doch die meisten anderen hatte auf dem Rückflug über den Startberg nach Osten Schwierigkeiten. So konnte ich viele wieder einholen. Die vierte Wende war ziemlich weit im Osten über Luchon. Auf dem Weg dorthin, kam ich an einer Rippe tief. Hier parkte ich für etwa eine Stunde ein. Irgendwann ging eine Thermik durch und ich konnte den Flug fortsetzen. Über Luchon kämpfte ich etwas um die hochgelegene Wende zu erreichen. Ich sah wie einige Piloten das Tal gegen den Talwind querten und dabei sehr tief kamen. Südlich von Luchon kreisten einige Segelflieger an einem schönen Prallhang. "Wenn die sich dort halten können, kann ich das auch!" Also nichts wie hin. Es dauerte eine Weile, aber langsam pöh-a-pöh kam ich hoch und konnte wieder das Tal nach Westen fliegen. Am Pass vor Val Louron soarte ich auf und schaffte den Sprung auf die Talseite. Die Basis senkte sich schon langsam und die ersten flogen schon ins Ziel. An den Wolken querte ich das Tal. Die Sonne stand schon tief und ich schaffte den Sprung über den Startberg zur nächsten Wende nicht mehr. Zur Zeit des Taskendes landete ich am Landeplatz von Loudenvielle.

Es waren schöne Tage in Val Louron. Beeindruckende Täler, Seen, Wasserfäll und Geier mit denen wir kreisen konnten.

Freitag, 28. Juni

8/8 Wolken und wenig Thermik. Nach einer 3/4 Stunde wurde der heutige Task gestoppt.

Donnerstag, 27. Juni

Pferde am Startplatz von Val LouronBereits beim Hochfahren kam es uns so vor, als wenn es heute mehr Wind als sonst hätte. Dennoch schrieben die Tasksetter einen etwa 70 km langen Task aus. Nach dem Start bestätigte sich die Vorahnung. Es ging turbulent nach oben. Nach den ersten beiden Wenden im Tal ging es wieder nach Osten über das Louron Valley. Hier war der Wind deutlich stärker als Gestern. So kamen auch bald die ersten Level 3 Meldungen und der Task wurde gecancelt.

 

 

Mittwoch, 26. Juni

Ferdinand Vogel im Gespräch mit Philip BroersDie Sonne weckte uns wieder in Loudenvielle. Am Startplatz konnten wir uns noch ein wenig in die Sonne setzen bevor der große Task des heutigen Tages in Angriff genommen wurde. Da hatte ich Zeit Ferdinand Vogel dem zur Zeit Führenden zu interviewen:

 

Task 3 PWC Frankreich Val Louron 2013Es wurde also ein großes FAI-Dreieck ausgeschrieben. Der Startzylinder war wieder etwas nördlich des Startplatzes zu nehmen. Bereits im Startzylinder war zu erkennen, dass heute wieder sportliche Bedingungen zu erwarten sind. Ich möchte nicht wissen, wie es hier ist, wenn es mal Wind hat?!

Zunächst ging es etwas weiter nach Westen wie am Treiben am StartplatzTag zuvor. Für viele war hier schon Ende. Die Grete war ziemlich vom Talwind überspült und die Thermik sehr zerissen. Auch ich kam erst nich hoch und musst nochmals zurück auf den vorgelagerten Hang fliegen. Hier konnte ich wieder Höhe machen und griff die Wende erneut an. Leider brallte ich am Bergrücken ab und musste wieder zurück fliegen. Einige Piloten Tom und Ulli bereiten sich vorversuchten es in Talmitte und mussten kurze Zeit später landen gehen. Die Führenden konnten an der Felswand entlang soaren und so die Wende nehmen.

Anschließend ging es wieder zurück nach Osten ca. 30 km. Hier waren die Bedingungen sehr anspruchsvoll. Danach ging es weiter nach Süden und wieder zurück nach Val Louron. Auch den Martin und Sebastian besprechen den Taskheutigen Task konnte Ferdinand Vogel wieder für sich entscheiden. So konnte er seine Führung weiter ausbauen. Ulrich Prinz ist nun auf Platz 2 in der Gesamtwertung.

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Dienstag, 25. Juni

Blauer Himmel, Sonne und eine höhere Basis begrüßte uns heute am Startplatz. Dementsprechend länger wurde die Aufgabe gestellt. Nach den gestrigen Erfahrungen, liesen die Piloten heute ihren Balast bei sich, um vor der turbulenten Luft gewabnet zu sein.

 

Gleich nach dem Start kurbelten die Piloten den Leebart aus, um über den Grat zu kommen. Der Talwind war schon wieder an. Ich versuchte im Luv Höhe zu machen, was ein großer Fehler war. Denn da ich um den Grat fliegen musste, kam ich tief und musste Strafsoaren. Als der Startzylinder öffnete und der Pulk sich auf den Weg machte, soarte ich immer noch. "Wenn Du ein anderes Ergebnis möchtest, musst Du anders handeln" schoss es mir durch den Kopf. Nachdem ich es nach fast einer Stunde nicht geschafft hatte an dem Grat hoch zu kommen, entschied ich mich mit dem Talwind das Tal aufwärts zu fliegen, bis an einen markanten Berg, den ich bereits vom Vortag kannte. Hier schaffte ich es endlich nach oben zu kommen. Nun musste ich über den Bergrücken wieder nach Norden vor fliegen. Als die ersten von der ersten Wende zurück kamen, nahm ich endlich den Startzylinder. Und ab zur westlichen Wende. Hier war ich nun ganz allein und konnte in aller Ruhe die Bärte ausdrehen, die Wende nehmen und wieder zurück zum Startberg fliegen. Die Route war gut. Als nächstes ging es etwa 25 km nach Osten. Das Val Louron musste wieder gequert werden. Als ich an den östlichen Bergen ankam, kamen mir die ersten schon wieder entgegen. Ich musste Höhe machen, um über den Pass zu kommen. Ich konnte es nicht fassen, als auch ein anderer Icepeak mit mir Höhe machte und weiter nach Osten flog. Noch ein Spätzügler!

Gemeinsam flogen wir das Tal hinauf zur Wende. Ich machte an der Wende noch Höhe, um den weiten Weg zurück leichter zu schaffen. Die Wolken wurden mehr und das gesamte Tal schattete ab. An einer Soaringkante traf ich den anderen Piloten wieder und gemeinsam kämpften wir uns über den Pass. Doch auch im Tal von Val Louron war es inzwischen schattig geworden. Wir versuchten noch Höhe zu machen, soweit es möglich war und querten das Tal. Wir soarten uns langsam in Richtung Norden zur nächsten Wende. Die Thermik war leider schon durch die Wolken abgestellt, der Talwind blieb. Taskende war um 18:00 Uhr. Bis dahin versuchte ich die Wende noch zu erreichen. Am Ende musste reichte es nicht mehr.

Trotzdem hatte ich einen schönen Flug und den Zeit längsten Flug hatte ich alle mal! ;-)

Gelandet erfuhr ich, dass Ferdinand Vogel aus dem Deutschen Team den heutigen Task gewonnen hat. Herzlichen Glückwunsch an diese tolle Leistung! Besonders beeindruckend ist das Ergebnis, wenn man weiß, dass dies sein erster Worldcup ist.

Montag, 24. Juni

Kurzes Interview mit Ulrich Prinz über den Tag:

Um 11:30 Uhr fuhren die Shuttels zum Startplatz. Etwas skeptisch betrachteten wir das Wetter. Tiefe Wolken und wenig Sonne erwarteten uns am Startplatz. Manche Piloten entsorgten sich von überflüssigen Balast, um bei den zu erwartenden schwachen Bedingungen möglichst leicht zu sein. Die Tasksetter schrieben einen Zick-Zack-Kurs quer über das Tal aus.

Gleich nach dem Start zeigte sich, dass die heutigen Bedingungen doch nicht so schmusig wie erwartet sein würden. Im Startbart war es recht bockig. Auch nach dem Start ging es mit ziemlich bewegter Luft voran. Gut bedient war heute, wer es schaffte hoch oben zu bleiben. Leider kam ich selbst nach der zweiten Wende tief und fand mich für etwa 1,5 Stunden an einem Soaringhügel im starken Talwind wieder. Von hier aus konnte ich wunderbar beobachten wie der Pulk das Tal querte die beiden Bojen auf der östlichen Talseite nahmen und wieder auf die Westseite flogen. Als sie zurück kamen um noch ein letztes Mal das Tal zu queren, habe ich es auch endlich geschafft wieder an die Basis zu kommen. Ich querte also mit dem Führungspulk das Tal und sah zu wie die ersten ins Ziel flogen, während ich noch etwas Wegstrecke vor mir hatte. Mit den Geiern kreiste ich auf und konnte die dritte Wende nehmen. Etwas südlich sollte die vierte Wende sein. Leider erwischte ich eine schlechte Linie und kam zu tief um die Wende zu erreichen. Mit dem Wind lies ich mich wieder nach Norden blasen, um nochmals anzugreifen. Der Talwind war sehr stark und die Thermik zerrissen, so dass ich in der Nähe von Loudenvielle landen musste.

Das restliche Deutsche Team machte es besser. Ulrich Prinz landete auf dem 5. Platz, Ferdinand Vogel auf dem 10 Platz. Auch Martin Petz, Andreas Malecki, Sebastian Hohn und Tom Ide erreichten das Ziel. Morgen ist hoffentlich auch wieder ein Flugtag! Drückt uns die Daumen auf weitere schöne Flüge mit den Geiern!

Landeplatz Loudenvielle

Sonntag, 23. Juni

Bonjour aus Loudenvielle in Val Louron, Frankreich. Vom 23. - 29. Juni findet hier der erste europäische Paragliding World Cup 2013 statt. In den letzten Tagen hat es stark geregnet. Dennoch sind alle PWC-Piloten zuversichtlich nach Loudenvielle angereist. Gestern konnten sich die meisten bereits einfliegen und einen ersten Eindruck von dem Fluggebiet gewinnen. Heute machte uns eine tiefe Basis und leichter Regen einen Strich durch die Rechnung. Der heutige Tag ist gecancelt.

 

Val LouronVal Louron ist eine kleine Ortschaft in Mitten der französichen Pyrenäen. Ein großes Landefeld am See und gerade einmal eine halbe Stunde Auffahrt zum Startplatz zeichnen das Fluggebiet aus. Piloten die gestern geflogen sind, berichteten von Geiern die gerne mit den Piloten kreisen. Ich selbst gönnte mir Mandatory Briefingnoch einen Tag Pause nach der sehr langen anreise mit dem Auto.

Am gestrigen Abend fand pünktlich die Einschreibung statt. Der regionale Verein lud zu einer kleinen gemeinsamen Eröffnungsfeier ein.

T-Shirt PWC France 2013Heute Morgen um 9.00 Uhr fand das Mandatory Briefing statt. In diesem Zusammenhand wurde auch der heutige Tag gecancelt. Für die nächsten Tage sieht das Wetter besser aus und die regionalen Piloten sind sich sicher, dass die Woche viel geflogen wird. Selbstverständlich werde ich versuchen Euch zeitnah auf dem Laufenden zu halten.

Viel Aufwind aus Val Louron, wünscht

Yvonne

Gelesen 4040 mal Letzte Änderung am Sonntag, 27 November 2016 17:20
Yvonne Dathe

Psychologin (M.Sc.) • Dipl. Betriebswirtin • Gleitschirm-Fluglehrerin

Seit 1994 fliegt Yvonne leidenschaftlich mit dem Gleitschirm. Sie schreibt über das Fliegen, das ACTive Leben und bietet psychologische Beratung an: Mentales Training • Stressige Situationen und Krisen meistern. Ihr Motto ist "Mit Lebensfreude Grenzen überfliegen!"

Termine:

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